Für eure Antworten bin ich sehr dankbar


Datum 15.09.2003 05:09:19
Thema Benutzerbriefe

Hallo
Meine Tochter Irina (22) hat seit einer Reanimation ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Nach einem guten Jahr bekam sie am 20.Mai.03 einen einstellbaren Shunt von Codman Hakim implantiert.
Nun eine Frage an euch sprechende bzw. schreibende Hydrocephaliker:


Seit mehreren Wochen beobachten wir, dass sie wenn wir sie vom Rollstuhl ins Bett legen, oder wenn wir sie von Seitenlage in Rückenlage bringen, erschrickt, Angstkrämpfe bekommt und die Augen aufreißt. Können das Gleichgewichtsstörungen sein? Kann das mit der Ventileinstellung zusammenhängen? (derzeit 130mm)
Sie kann nicht sprechen, deshalb die Frage an euch, ob ihr irgendwelche Erfahrungen dieser Art habt.
Für eure Antworten bin ich sehr dankbar.

MfG Erich


Dieser Artikel stammt von der Webseite Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus
http://www.hydrocephalus-muenster.org

Die URL für diesen Artikel lautet
http://www.hydrocephalus-muenster.org/system/article/index.php?opnparams=VykGbwFiAWhRYwRmVGM
Re: Für eure Antworten bin ich sehr dankbar
von Sonja am 15.09.2003 17:17:54
Hallo Erich, wenn Hirndruckprobleme auftreten, sind diese in der Regel lageabhängig, dass heißt, treten Veränderungen, die z.B. auf Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel hindeuten eher im Liegen auf, so kann das für eine Unterfunktion (z.B. durch einen Ventildefekt oder Katheterverschluß) sprechen. Tritt eine ähnliche Problematik eher im Sitzen auf und wird diese im Liegen scheinbar besser, kann eine Überfunktion (sog. Überdrainage) dafür verantwortlich sein. Um sicher zu sein, ob Hirndruck die Ursache für die Veränderung ist und ob es sich ggf. um Über- oder Unterdruck handelt, wäre es deshalb sinnvoll ein CT (Kontrolle der Ventrikelweite) und eine Kontrolle des sog. Augenhintergrundes (Hinweis auf eine Stauungspapille) machen zu lassen. Auch eine manuelle Messung mittels einer Punktion übers Ventilreservoir kann Hinweise auf Hirndruck geben. Sofern im CT einen Hinweis auf eine Überdrainage durch verengte Ventrikel und eine Symptombesserung im Liegen festgestellt würde, wäre es wichtig zu wissen, ob das Medos-Codmann-Ventil mit einem sog. Antisiphon oder Schwerkraftventil bereits ergänzt wurde. Ich hoffe, dass Ihr mit den Hinweisen weiterkommt. Herzliche Grüße Sonja :wavey: