Endlich wurde mein Problem ernstgenommen


Datum 14.04.2004 12:43:22
Thema Benutzerbriefe

Vor drei Wochen bin ich noch einmal in die Klinik gefahren um das Ventil verstellen zu lassen,da ich mittlerweile seit 15 wochen, am Ende ununterbrochen starke Kopfschmerzen hatte. Ich wurde nochmal stationär aufgenommen,in der Hoffnung, dass sie den Grund für meine Kopfschmerzen finden würden.



Als erstes wurde ich zu einem Psychater geschschickt, weil mein behandelnder Arzt der Ansicht war, dass meine Kopfschmerzen auch psychisch bedingt sein könnten,aber eine primäre psychologische
Ursache der Beschwerden konnte nicht diagnostiziert werden.Es gab auch die Vermutung, dass ich einfach nur Pubertät bedingte Kopfschmerzen haben könnte oder, dass ich mich sogar anstellen würde. Nachdem der Psychater nichts feststellen konnte, habe ich ein Schmerztagebuch geführt. Daran konnte man nun sehen, dass die Kopfschmerzen immer dann auftraten, wenn ich mich aufgerrichtet habe. Daraufhin wurde mein Hakim-Medos-Ventil durch ein Miethke GAV 10/40-Ventil getauscht. Bis jetzt sieht es so aus als würde man das problem in den Griff bekommen haben. Durch die letzten Wochen ist mir klar geworden, dass man als Betroffener wie auch als Mutter ein Gefühl dafür hat ob es ein Shuntproblem ist oder nicht und das man sich von den Ärzten nicht einfach auf die Schiene drücken lassen sollte, man habe ein psychisches problem.
Viele Grüße fabienne


Dieser Artikel stammt von der Webseite Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus
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Re: Endlich wurde mein Problem ernstgenommen
von rivo am 15.04.2004 16:56:03
Hallo fabienne, ich habe selbst auch die Erfahrung gemacht, dass Probleme in Bezug auf HC viel zu schnell und zu oft auf die Psychoschiene geschoben werden. Das ist bei vielen Ärzten so, vor allen Dingen, wenn sie keinen offensichtlichen Grund für die Beschwerden feststellen können. Da habe ich auch schon so einiges erlebt. Ich bin selbst Anfang 2002 das letzte Mal operiert worden, bekam ein komplett neues Shuntsystem mit Medos-Hakim-Ventil. Erst hatte ich von Januar (OP) bis Mai 2002 keine Probleme. Aber dann wieder genau die Probleme, die ich vor der OP hatte. Diese halten sich bis heute (Kopfdruck, Übelkeit, teilweise Erbrechen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen. Aber da die Ärzte keine Ursache dafür gefunden haben, können Sie auch nichts tun. Das Ventil funktioniert schon seit einiger Zeit nicht mehr. Es verstellt sich wie es will. Ich war auch schon bei einer Verhaltenstherapie, weil meine Ärztin mir das geraten hatte. Brachte leider überhaupt nichts. Ansonsten soll ich Schmerzmittel nehmen. Aber die Mittel, die ich bisher genommen habe, brachten überhaupt nichts und deswegen nehme ich auch keine Schmerzmittel mehr. Ich brauche mittlerweile immer mehr Ruhe und es ist ziemlich schwierig, mit den bestehenden Problemen arbeiten zu gehen. Aber es muss ja gehen. Nur wielange es noch klappt, weiß ich nicht. Jedenfalls drücke ich Dir die Daumen, dass jetzt alles in Ordnung ist. Viele Grüße Rita

Re: Endlich wurde mein Problem ernstgenommen
von anonymous am 16.04.2004 16:15:28
Hallo Fabienne!! Schön zu hören, dass Du auf dem Weg der Besserung bist und die (hoffentlich richtige!) Ursache Deiner Beschwerden gefunden wurde!! Mich würde interessieren, wie genau so ein Schmerztagebuch aussieht und wie lange musstest Du Deine Beschwerden aufschreiben? Warst Du die ganze Zeit über im KH?? Naja, ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass es Dir bald wieder besser geht und Du keine weiteren Probs mit dem Ventil haben wirst!!! Halte die Ohren steif!! Greetinx Kathrin
 

Re: Endlich wurde mein Problem ernstgenommen
von Sonja am 19.04.2004 15:37:20

 Hallo Fabienne, mich wundert es mittlerweile nicht mehr, dass soviele HC-Patienten mit "unklaren" Kopfschmerzen zum Psychologen, zwecks "Kopfschmerzbehandlung" geschickt werden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass hat im gewissen Sinn Methode, um die eigene Hilflosigkeit wg. mangelhafter Hirndruckdiagnostik nicht preisgeben zu müssen. Geholfen hat die Umkehr von Ursache und Wirkung allerdings nicht den Patienten, sondern vielleicht nur kurzfristig den behandelnden Neurochirurgen, der das Problem in einen Bereich abschiebt, der nicht objektivierbar ist. Ein echtes Dilemma für die Patienten, denn die dürfen sich dann nicht nur mit ihren Hirndruckproblemen herumschlagen, sondern müssen sich auch noch den Kopf darüber zerbrechen, diesen zu "beweisen", was ein noch ungleich höheren (völlig unnötigen!) psychischen Druck bedeutet. LG Sonja :cry:
 

Re: Endlich wurde mein Problem ernstgenommen
von anonymous am 15.05.2004 13:29:44

 Hallo Kathrin, ich musste jede Stunde aufschreiben wie stark die Kopfschmerzen sind und was ich vorher gemacht habe also z.B Kopfschmerzen:8.9 Tätigkeiten :gesessen,unterhalten,spazieren gegangen. Um den Wert zu ermittel hatte ich eine Schmerzskala.Darauf musste man auf der einen Seite einen Streifen so weit schieben wie man die Schmerzen empfunden hat.Auf der einen Seite stand keine schmerzen und auf der anderen sehr starke Schmerzen.Dann muss man die Skala umdrehen und kann auf der anderen Seite einen Wert zwischen 1 und 10 ablesen.Ich musste es 10 Tage aufschreiben. Viele liebe Grüße Fabienne :happy: