Pharmasystem: Ärzten fehlt häufig die Kenntnis der verschiedensten Wirkstoffe


Datum 28.08.2001 06:06:12
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Ärzte verschreiben das Cholesterinsenkende Medikament "Liprobay" gemeinsam mit dem Präparat "Gemfibrozil". Im Beipackzettel wird häufig vor Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gewarnt oder auch Verboten. Sollte dies hier der Fall sein und sich herausstellen, dass Bayer doch schnell genug die Ärzteschaft aufgeklärt und das Medikament "Liprobay" vom Markt genommen hat, könnte sich der gesamte Groll gegen die Ärzte richten.



Die gleichzeitige Verschreibung der oben genannten. Medikamente könnte so als Kunstfehler dargestellt werden. Dies berichtete die Süddeutsche Zeitung.

Grade dieses Dilemma verdeutlicht die Schwäche des Ausbildungssystems welches von den großen Pharmakonzernen selbst geschaffen wurde. So der Diabetes-Spezialist Michael Berger von der Universität Düsseldorf. Über die Hälfte der Todesopfer, die durch Einnahme von Medikamenten zu beklagen sind, kamen durch Einnahme- und Verschreibungsfehler zustande.

Pharmakologen weisen seit Jahren darauf hin, dass bei der Ärztlichen Ausbildung der Bereich Pharmakologie lückenhaft ist. Gerade am Beispiel "Lipobay" lässt sich feststellen, dass Ärzte dieses Medikament zu oft den Patienten verschrieben, die Patienten aber kaum einen Nutzen davon hatten und sich deshalb kein Risiko lohnen würde, so die Europäische Herzgesellschaft (ESC).

Bei dem Konkurrenzpräparat "Pravastatin" zeigt sich ein fast ähnliches Bild. Bei einer 7000 fast gesunden Männern, von denen die Hälfte dieses Arzneimittel einnahmen, bekamen von 100 Testpersonen neun einen Herzinfarkt. Bei Testpersonen die das Medikament nicht einnahmen, sechs.

Doch das Wissen, wurde von der Pharmaindustrie nicht mit in die Forschung einbezogen. Daher hat im Fall "Lipobay" der Bayer-Konzern die Folgen selbst zu verantworten.


Dieser Artikel stammt von der Webseite Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus
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