Diskriminierung: Frauen von Ärzten benachteiligt


Datum 29.07.2002 08:30:26
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Den Recherchen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" nach, werden Frauen in der ärztlichen Behandlung oft benachteiligt. Nach einer umfassenden Datenanalyse ist der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) zu der Bilanz gekommen, "dass Frauen bei gleichen Krankheiten anders behandelt werden als Männer".

Sie würden oftmals bei geschlechtsspezifischen Krankheiten oftmals nicht optimal behandelt. Hauptsächlich beklagt der Verband, dass Frauen billigere, minderwertigere oder gar umstrittene Medikamenten bekämen.

Männer genossen öfter wesensgemäßere, innovativere und teurere Medikamente. Laut "Sonntags-FAZ" kommt eine Studie von Andrea Benecke vom Rehaforschungsverbund in Bayern zu dem Schluss, dass Zuckerpatientinnen allgemein "signifikant schlechter eingestellt" sind als das anderen Geschlecht.

Viele Mediziner wüssten nicht, dass Frauen vermehrter depressiv seien und dadurch die Medikamenteneinnahme oder die Insulinversorgung vernachlässigten. Ärztinnen allerdings fragten ihre Diabetes-Patientinnen öfter nach depressiven Verstimmungen und würden ansonsten die Zuckerwerte häufiger kontrollieren.



Eine Studie von Peter Sefrin von der Universität Würzburg belegt, das weibliche Unfallopfer zufolge überdies seltener reanimiert werden. Bei Notarzteinsätzen des Rettungsdienstes in Bayern wurden zwei Drittel der Männer reanimiert, jedoch nur ein Drittel der Frauen.

Überdies geben Ärzte bei Frauen eher auf, Ärztinnen dagegen setzen ihre Bemühungen um das Leben bei beiden Geschlechtern gleich lange fort.


Dieser Artikel stammt von der Webseite Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus
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