Autor anonymous
Datum 28.02.2002 21:12
Beiträge: Hallo!

Es wurde ein HC in "gigantischen" Ausmaßen festgestellt. Mehr als Faustgroß. Es wird jetzt ein Loch gebohrt und ein Sensor zur Druckmessung eingesetzt. Bloß wie aufwendig ist im normalfall eine Op zur Ableitung? Wie bzw. wohin wird es geleitet? Habe an der rechten Seite in höhe der Schläfe eine Zyste. Stört die? Ferner wurde jetzt in den Lymphdrüsen an beiden Seiten des Halses Tumore festgestellt. Können die die OP beinflussen? Was ist mit der Versorgung nach der OP? Werden meine Ausfallerscheinungen besser? Kopfschmerzen, Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Teilweise Vergesslichkeit, usw. Danke

Patrick atrick.Kockartz@t-online.de">Patrick.Kockartz@t-online.de


Autor anonymous
Datum 02.03.2002 18:14
Beiträge: Hallo Patrick,

grundsätzlich dient das Einsetzen eines Ventilsystems ja der Verbesserung der Symptome, d.h. die genannten Beschwerden müßten sich nach der Shuntlage bessern, oder gar ganz verschwinden. Die gewöhnlichen Ableitungsmöglichkeien sind der rechte Herzvorhof oder die Bauchhöhle.Der Eingriff dauert nicht sehr lange.
Zu Ihren anderen Erkrankungen kann ich leider nichts sagen.

Alles Gute für Sie. Susi


Autor [drmueller]
Datum 29.04.2002 11:46
Beiträge: Hallo Patrick,

was bedeutet für Sie ein Hydrocephalus in "gigantischen" Ausmaßen? Wenn Sie schreiben Faustgroß, darunter stelle ich mir dann evtl. ein Tumor vor.

Eine Hirndruckmessung ist in einem Normalfall keine große Sache. Wenn es sich wirklich nur um eine Druckmessung handelt, kann die auch unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, da nur die Sonde in die Ventrikel gelegt werden braucht. Es wird natürlich vorher ein kleines Loch in den Kopf gebohrt.

Die eigentliche OP, in der der Shunt gelegt wird, ist etwas aufwendiger und wird unter Vollnarkose gemacht. In den meisten Fällen wird die Ableitung in den Abdomen gelegt. Hier wird das überflüssige Liquor resorbiert.
Die Zyste an Ihrer rechten Schläfe dürfte kein Problem darstellen, da man diese evtl. mit einem Y-Stück, welches ebenfalls zum Ventil geht mit ableiten kann, falls dies überhaupt nötig sein muss. Dies kann ich aber nicht beurteilen.

Was es mit den Tumoren an den Lymphdrüsen auf sich hat, kann ich ebenfalls nicht beantworten, da ich nicht weiß, um welche Art von Tumoren es sich bei Ihnen handelt. Um dort genaue Gewissheit zu haben, fragen sie vorher Ihren behandelnden Arzt.

Eine Ableitung zum Herzen wird nur noch sehr selten gelegt. Dies wird nur dann in Betracht gezogen, wenn sich im Abdomenbereich zu viele Komplikationen zeigen. Erst dann wird in der Regel eine Ableitung zum Herzen in Betracht gezogen.

Vor einigen Jahren war eine Ableitung zum Herzen nichts ungewöhnliches, jedoch gerade hier gibt es die meisten Komplikationen, da das Herz unmittelbar betroffen sein kann.

Ihre Beschwerden werden sich nach der OP sicherlich bessern. Durch den Shunt wird der Hirndruck optimal eingestellt werden. Vorher wird jedoch ein optimales Ventil für Ihre genauen Bedürfnisse (falls der Hirndruck schwanken sollte) herausgesucht.



MFG Ihr Dr. Müller




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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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