Autor fränki
Datum 03.09.2001 06:28
Beiträge: Hallo,

Ich hoffe, dass ich in diesem Forum richtig bin, weil dies so wie ich gelesen habe, hier alles über denn Hydrocephalus abgehandelt wird. Aber da auch über Epilepsie geschrieben wird, stelle ich doch mal mein Anliegen vor.

Unsere Tochter Tanja sie ist mittlerweile 7 Jahre alt, leidet an einer Epilepsie mit myoklnisch-astatischen Anfällen (Lennox-Gastaut-Syndrom).

Voriges Jahr (Mai) wurde das Medikament (Orfiril)abgesetzt.
Seit einiger Zeit ist uns nun aufgefallen, dass sie oft abwesend (nicht ansprechbar) ist. Die Augen sind dann nach oben gedreht und sie kneift die Augen des öfteren zusammen.

Es soll jetzt endlich beim Radiologen ein MRT-Schädel gemacht werden. Sie hat eine Entwicklungsverzögerung, geistige zurückgeblieben und einiges mehr.

Unsere Fragen dazu sind: Was sind das jetzt genau für Anfälle (genaue Bezeichnung) ? Welche Aussichten bestehen für Tanjas zukünftige Entwicklung?
Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen.



Vielen Dank euch allen im voraus
Frank


Autor [drmueller]
Datum 04.09.2001 06:06
Beiträge: Lieber Frank,

wir möchten und können keine konkrete Diagnosestellung per Internet geben. Dies wäre nicht sinnvoll und ist rechtlich gesehen auch nicht gestattet.

Wir können Ihnen jedoch allgemeine Informationen mitteilen, hier wäre eine neurologische Vorstellung unbedingt erforderlich.

Ein Lennox-Gastaut-Syndrom ist durch häufige tonische Anfälle und atypische Absencen, eine ausgeprägte mentale Retardierung und charakteristische EEG-Abläufe gekennzeichnet. Das Lennox-Gastaut-Syndrom beginnt typischerweise im Kleinkindesalter.

Die Therapie ist schwierig. Sie sollten mit Ihrer Tochter nochmals Ihren behandelden Arzt aufsuchen und noch mal nach einer erneuten Notwendigkeit einer antiepileptischen Medikation befragen.


MFG Ihr Dr. Müller


Autor cora33
Datum 04.09.2001 07:42
Beiträge: Hallo,

Wir haben ein ähnliches Problem bei unserer Sohn festgestellt.

Es geht um folgendes:

Wir habe einen 2 jährige Sohn, vor kurzem wurde bei ihm eine Epilepsie diagnostiziert, daraufhin wurde ein EEG gemacht und ich schilderte wie die Anfälle anfingen bzw. aufreten.

Diese treten wie folgt auf. Plötzliches Stürzen, mit Bewusstsein(verwirrt) am Boden liegend, dabei zittert er, es sind aber keine rythmischen Bewegungen.

Danach weint er und weiß auch nicht was gerade passiert ist. Es dauert auch einige Zeit (ca. 1/2 Stunde) bis er wieder weiß, wo er gerade ist, damit meine ich z. B. Wohnzimmer oder Kinderzimmer.

Meinem Sohn wurde ebenfalls Orfiril long 150mg verschrieben, die ersten 100 Kapseln sind leer. Er muß tägliche 2 Kapseln einnehmen, eine morgens und eine abends.

Die Anfälle sind zwar zurückgegangen, aber mir kommt es vor, als würde es jetzt wieder schlimmer werden.

Müssten denn eigentlich nicht mehrer Untersuchungen gemacht werden, um festzustellen,wodurch die Anfälle hervorgerufen werden?

Noch etwas macht mir Sorgen, mein Sohn ist für sein Alter ziemlich zurückgeblieben, er hat erst mit 15 Monaten gehen gelernt und bildet immer noch keine 2 Wortkombinationen, mir wurde gesagt, daß dies von den Anfällen her ruht, doch auch jetzt sehe ich keine Fortschritte!

Gibt es auch ein anderes Medikament ohne Valproat für meinen Sohn? Kann es sein, das ein anderes Medikament für unseren Sohn besser wäre? Vielleicht würde es dann nicht solche Probleme mit seiner Entwicklung geben! Könnten die Medikamente dafür der Grund sein?

Welche Wege soll ich gehen, was kann ich tun, wie soll ich mich meinem Kind gegenüber verhalten? Sollen wir uns unseren Sohn gegenüber normal verhalten, oder müssen wir anders reagieren?

Wir stehen vor einem Rätsel...bitte helfen Sie uns!!


Danke Eure Corina


Autor manuela
Datum 07.09.2001 18:40
Beiträge: Hallo zusammen,

es ist uns hier ohne eigene Eindrucksgewinnung nicht möglich, eine genuere Beurteilung zu äußern.

Nach Ihren Schilderungen, ist auch an ein etwaiges Vorliegen eines sog. West-Syndroms zu denken. Hierbei liegt genau wie bei einer Epilepsie ein typisches EEG-Muster vor.

West-Syndrom kann auch als eine andere Form der Epilepsie gesehen werden. Diese manifestiert sich meist im 2-8. Lebensmonat. Die Ursachen eines West-Syndroms sind uneinheitlich, wenn eine sog. symptomatische Form vorliegt überwiegen pränatale und embryofetale Entwicklungsstörungen. Häufig wird auch keine Ursache gefunden.

Das West-Syndrom wird mit ACTH, Cortison oder Valproinsäure behandelt.Sie sollten Ihren Kinderarzt wie Neurologen näher befragen, da zu einer näheren Einschätzung gerade die ärztlichen Informationen erforderlich sind und eine konkrete Beratung nur durch die behandelnden Ärzte erfolgen kann.


Liebe Grüße Manuela
Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: Ein Attentat auf sich selbst.




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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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