Autor anonymous
Datum 02.10.2001 16:58
Beiträge: Sehr geerter Herr Doktor

Ich habe zu folgendem Fachausdruck eine Frage! Können Sie mir die korekte Bedeutung von dem Fachausdruck Parazentrales Angiom, beziehungsweise was ich genau darunter verstehen soll erklären? Ich fühle mich etwas verwirrt und würde gerne ihre Meinung hören um mir ein besseres Bild von meiner Gesundheitlichen Situation zu machen.

Mein Hausarzt hat unter Absprache mit meinem Neurologen erst folgende Diagnose geäusert: G40.2,D18.0 und später die Diagnose:G40.2,G28.2.

Ich verstehe das nicht ganz und hoffe sie können mir, in den von mir an Sie gerichteten Punkten weiter helfen, damit ich für mich persönlich eine klare verständliche Gesundheitliche Situation für mich bekomme und endlich auch einmal weiss woran ich bin.

Vielen dank für Ihr Bemühen, ich bedanke mich im vorraus bei Ihnen und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
Markus Lange


Autor [drmueller]
Datum 03.10.2001 15:41
Beiträge: Hallo,

Ein Angiom ist eine Fehlbildung der Schlagadern oder Venen. Im Gehirn in der Nähe der Zentralfurch (paracentral) gelegen, kann ein Angiom aus verschiedenen Gründen gefährlich werden. Steht es unter dem hohen Gefässdruck einer Arterie ist der Durchfluss also sehr rasch. Dazu könnte es platzen und zu Blutungen im Gehirn führen.

Darüberhinaus kann der Reiz auf das Gehirngewebe zu epileptischen Anfällen oder/und zu Funktionsstörungen führen.

Es kommt darauf an, welche Art von Angiom vorliegt, um zu entscheiden welche Behandlung die besten und sinnvollste ist. Bei manchen Angiomen ist es sinnvoll, überhaupt keine Behandlung anzustreben, da diese sehr langsam durchströmt werden und daher keine Probleme verursachen.

Bei anderen ist das Risiko für eine Blutung sehr hoch. An Methoden stehen der Verschluss, durch einen in das Angiom vorgeschobenen kleinen Katheter als alleinige Behandlung oder in Kombination mit einer offenen Operation zur Verfügung.

Auch kleinere Angiome werden in der Zwischenzeit häufig bestrahlt, was zum Verschluss der Gefässe und damit oft zur Heilung führt.

Sie sollten sich also mit Ihrem Neurologen absprechen, um welche Form des Angioms es sich dabei handelt und welche Behandlung bei welchem Risiko vorgesehen ist.


MFG Ihr Dr. Müller




Diese Seite drucken
Diese Seite schließen

Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

http://www.hydrocephalus-muenster.org/