Autor anonymous
Datum 18.09.2003 00:47
Beiträge: Hallo Community,

Welches ist nach dem aktuellen Stand eigentlich das beste Ventil?

Michaela


Autor anonymous
Datum 18.09.2003 09:45
Beiträge: Hallo Michaela

es gibt in Deutschland und auf dem Weltmarkt ein paar Hundert verschiedene Ventile.
Mir sagte mal ein Prof., dass in jeder Klinik die Ventile verwendet würden, mit denen der Operateur die meiste Erfahrung hat.
Deshalb ist es zwar wichtig, sich als Patient genau zu informieren, aber letztendlich sollte doch der Arzt entscheiden. So viel Vertrauen muß man eben dann in die Kompetenz des Arztes haben.
Ich habe im letzen Jahr nachgefragt, ob den die Konstantdruckventile weiter verwendet würden, da ja die magnetverstellbaren als die neue Errungenschaft angeprießen werden!!!! Die Klinik die mich betreut hat, verwendet nach wie vor hauptsächlich (aber nicht nur) Konstantdruckventile.

Ich habe eine Patientenverfügung die den Ärzten untersagt, im Akutfall KEIN magnetverstellbares Ventil einzusetzen.!!!!!!!!!!!!
So das war jetzt noch was persönliches.

Gruß Marianne, 30, HC


Autor anonymous
Datum 18.09.2003 14:36
Beiträge: Hallo Michaela,

diese Frage kann man leider nicht so einfach beantworten, wenn überhaupt, denn wie schon meine Vorschreiberin sagt, gibt es eine Vielzahl von Ventilen (und Zusätzen) auf dem Markt.

Zum einen benutzt jede Klinik bzw. jeder Operateur bestimmte Ventilsysteme und sammelt mit diesen seine persönlichen Erfahrungen. Zum anderen sollten die Ventile aber auch z.T. je nach vorliegendem Problem (z.B. zu hoher Eiweißgehalt im Liquor oder Überdrainage) individuell für den jeweiligen Patienten ausgewählt werden. Insofern sollte bei der Wahl des Ventils nach dem jeweiligen Shuntproblem des Patienten geguckt werden.

Darüber hinaus gibt es aber natürlich Unterschiede. Es ist z.B. bekannt, dass nicht bei allen Ventilen die Herstellerangaben immer absolut korrekt sind. Eine ausführliche Studie zu diesem nicht unproblematischen Thema (denn die Hersteller lassen sich ungern in die Karten gucken und unabhängige Qualitätsstandards gibt es derzeit auch nicht!) findest Du auf der Homepage der Uni Heidelberg (Neurochirurgie) von PD Dr. A.Aschoff (leider in Englisch).

Letztlich wäre es aber nicht nur wichtig für die Hersteller Qualitätsstandards zu entwickeln und diese von unabhängigen Gutachtern überprüfen zu lassen, sondern auch für alle neurochirurgischen Probleme in der Hydrocephalusbehandlung selbst müssten diese entwickelt werden - denn überall gibt es leider hier und da schwarze Schaafe.

Herzliche Grüße

Sonja


Autor anonymous
Datum 23.09.2003 19:15
Beiträge: Liebe Marianne,

warum lehnst Du magnetverstellbare Ventile denn so vehement ab?

Hast Du Angst vor einer unbeabsichtigten Verstellung der Druckstufe? Oder ein anderer Grund?

Grüße,
Dein Stefan aus Kiel


Autor anonymous
Datum 24.09.2003 09:31
Beiträge: Hallo Stefan

ich habe im Bekanntenkreis etliche Bekannte mit einem magnetverstellbaren Ventil und KEINER ist darunter, bei dem sich das Ventil nicht austomatisch irgendwie verstellt. Einige Beispiele: Zimmertüren in einem Hotel, die mit Magnetkarte zu öffnen waren, der Eingangsbereich des Kinopolis, der Eingangsbereich bei C&A, ich meine damit die Diebstahlsicherung. Na, dann Danke.

Ich habe immer wieder erfahren, dass es lange Tage mit Kopfschmerzen gedauert hat, bis diejenigen jemanden gefunden hatten, der die Einstellung überprüft hat. Danach der Satz: Davon kann es aber nicht sein (Verstellung von 120 auf 40).
Da lobe ich doch das Konstantdruck-Ventil, welches sich von solchen Dingen nicht beeinflussen läßt.
Ich hatte mal einen Vortrag von Dr. Aschoff (oder ist er Prof., ich weiß es nicht) gehört, der ja schon viele Studien bzgl. der Shuntsysteme durchgeführt hat. Er gab an nur 2 Fälle zu haben, wo sich das Ventil von alleine verstellt hat. OK, von meinen Bekannten geht auch keiner nach Heidelberg, sondern jeder hat in seinem Umkreis eine gute Betreuung.

Ich hoffe ich konnte dir meinen Standpunkt etwas näher bringen.

Gruß Marianne , zur Zeit zu Hause, da ich seit 4 Wochen eine Tiabiaüberlastungsfraktur habe.


Autor anonymous
Datum 24.09.2003 15:04
Beiträge: Hallo Marianne,

ich persönlich kenne nur eine Betroffene (von 2 lt. Fr. Dr. Messing-JÜnger), die z.B. in Düsseldorf in Behandlung sind und bei denen sich das Ventil aus unerklärlichen Gründen verstellt.

Ich selbst habe schon seit 1990 ein verstellbares Medos-Codmann-Ventil und habe bisher keine einzige Verstellung durch äußere Einflüsse (einschließlich MRT) gehabt. Für mich ist das Ventil ein großer Vorteil, denn es ist das einzige, was sich so fein einstellen läßt oder auch mal Ausweichmöglichkeiten bei intermittierendem Hirndruck durch eine Verstellung zuläßt. Mit starren Systemen oder anderen verstellbaren Ventilen wie das Sophysa bin ich überhaupt nicht zurecht gekommen.

Ich persönlich möchte das Ventil deshalb nicht mehr missen, auch wenn ich die vielen Röntgenaufnahmen, die nach Verstellungen notwendig sind, für außerordentlich bedenklich halte. Die Firma Codmann müßte dieses und auch das Problem der möglichen Verstellung durch äußere Einflüsse, auf jeden Fall noch zuverlässig lösen.

Viele Grüße
Sonja


Autor anonymous
Datum 24.09.2003 19:46
Beiträge: Hallo Sonja

bei wechselndem Hirndruck, mag das magnetverstellbare Ventil Vorteile haben. Was aber passiert, wenn du schwanger wirst? nimmt man dann das Risiko einer Schädigung des Ungeborenen in Kauf, wenn Röntgenaufnahmen notwendig werden? Ich denke als HC-Betroffene hätte ich eh eine Risikoschwangerschaft und würde bei Kontrolle des Druckes auch noch dem Kind schaden.

Wenn alles weiterhin so läuft, werde ich im nächsten Jahr eine Schwangerschaft ansteuern und bei einer geplanten Schwangerschaft, hätte ich mit einer Sectio nicht mit größeren Problemen zu rechnen als eine andere Frau in meinem Alter (wenn man die Betreuung durch eine kompetente Neurochirurgie und Gynäkologie mit einbezieht). Aber je länger wir warten desto größer wird das Risiko auf wg. dem Alter (ich bin 30). nun denn Folsäure nehme ich schon seit 3 Monaten, denn man will ja nicht unvorbereitet sein.

Gruß Marianne


Autor anonymous
Datum 24.09.2003 21:57
Beiträge: Hallo Marianne!
Ich kann deine Bedenken bezüglich einer Schwangerschaft gut verstehen. Bloß stellt sich für mich die Frage, wie du dann mit dem Gedanken klar kommst, dass man bei Ventilproblemen, die bei einem nicht-verstellbarn Ventil auftreten, ausschließlich die Möglichkeit hat, dem Baby zu schaden, um dir zu helfen. Ich möchte dir damit um Gottes Willen KEINE Angst einjagen, aber für mich ist der Gedanke, dass ich aufgrund eines Ventilproblems ohne verstellbares Ventil bei einer Schwangerschaft meinem Baby Schaden zufügen muss, viel schrecklicher als der Gedanke an Röntgenaufnahmen. Insofern kann man nur hoffen, dass es a, bald gang und gäbe ist, einen Telesensor zu implantieren und b, die technische Finesse der verstellbaren Ventile dahingehend verbessert wird, dass man den Druck von außen ablesen kann und sich die Dinger nicht so leicht verstellen.

Viele Grüße

Sabine


Autor anonymous
Datum 25.09.2003 00:31
Beiträge: Hallo Marianne, hallo Sabine,

grundsätzlich denke ich ähnlich wie Sabine. Ich denke, dass eine mögliche OP während einer Schwangerschaft wahrscheinlich das größere Risiko für Mutter und Kind darstellt. Letztlich wäre ja gerade im Hinblick darauf, dass der Hirndruck bei einer Bauchableitung mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft ansteigt, ein verstellbares Ventil sogar sehr sinnvoll, denn dann könnte man das Ventil ggf. runterdrehen. Ansonsten würdest Du nämlich ohnhin Gefahr laufen, aufgrund des zunehmenden Hirndrucks wohlmöglich eine extreme Frühgeburt mit allen Konsequenzen zu erleiden.

Was mich persönlich angeht, ist das Thema Schwangerschaft (leider) aufgrund meines komplizierten Shuntverlaufs durch. Zum einen bin ich froh, wenn ich schon ohne Schwangerschaft halbwegs "ruhige" Hirndruckverhältnisse habe und außerdem befürchte ich, dass ich aufgrund der Shuntproblematik ein höheres Schlaf- und Ruhebedürfnis habe, als das Kind, was auf Dauer schwierig würde.

Herzliche Grüße

Sonja
HC, Jhg. 1973


Autor KatjaII
Datum 11.10.2004 11:26
Beiträge: Hallo Zusammen,

nach langer Zeit bin ich auch mal wieder hier.

Zum Thema Schwangerschaft kann ich nur sagen, das ich froh bin, das ich jetzt seit April 03 ein verstellbares Ventil habe, auch wenn ich momentan einige Probleme habe.

Ich habe zum einen das Ventil gewechselt wegen einer Schwangerschaft und zu anderen wegen meiner Überdrainage. Ich habe es sogar geschafft, 14 Monate gar keine Probleme zu haben. Momentan kämpfe ich mit einer Knochhautreizung im bereich des Ventil. Mal schauen was kommt.

Schwanger bin ich leider immer noch nicht und werde ich ohne Hilfe von künslticher Befruchtung auch nicht, da liegt das Problem bei meinem Schatz. seit freitag wissen wir das sich durch die icsi das riskiko erhöhen kann, auf ein HC_Kind, aber dies kann sein muss aber nicht. wenn ich wieder fit bin, wollen wir trotzdem wagen.

LG;
Katja


Autor anonymous
Datum 27.10.2004 01:27
Beiträge: Hallo Michaela, hallo Marianne
Ich denke auch, dass man nicht pauschal sagen kann, welches das beste Ventil ist.
Eine Freundin von mir hat ein "Medtronic Strata" das auch magnetverstellbar ist und hatte bisher keine Probleme damit.
Bei ihrem Ventil kann die Einstellung ohne Röntgen abgelesen werden womit sich die Problematik während einer Schwangerschaft erst gar nicht ergibt.
Für sie ist dadurch natürlich ihr Ventil das Beste.
Ich denke dass kommt schon immer auf die speziellen Anforderungen an.
Gruss Robert


Autor Jaqueline
Datum 13.03.2005 13:24
Beiträge: Also ich habe letzten Oktober ein ganz neues Magnetverstellbares Ventil eingestzt bekommen (von Frau. Dr. Messing-Jünger) und ich habe eigentlich keine Probleme damit!
Das heißt: proGAV
system, SA25, sprung reservoir
(Bohrloch)

also so stehts in meinem Pass drin.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Jaqueline am 13.03.2005 13:43 (Originaldatum 13.03.2005 13:24) ]


Autor Bluesky
Datum 19.03.2005 14:51
Beiträge: Hallo,

Soweit ich weiß was ich gelesen habe gibt es runt 16-18Ventil Weltweit auf dem Markt. Jede Klinik hat sich auf eines oder höchstens zwei Spezialisiert. Auf dem kommen sind allerdings echt die Verstellbaren Ventil Medos Hakim Programmable.
Das habe ich zur Zeit auch drin. Wobei ich mit den Konstantventilen viel besser gefahren bin. Da ich aber an chronischen Unterdrucksyndrom leide meinte die Docs dies wäre da besser wobei es mir nicht besser geht wie mit den Konstantdruckventilen.
Ich würde nun nie wieder ein verstellbares Ventl implantieren lassen da man auch nie weiß wo Magnetfelder versteckt sind zu groß finde ich die Gefahr.
Desweiteren halte ich die Erfindung Antisiphon Device nicht für gut. Mir brachte die Implantation nix. Im Gegenteil man vermutet jetzt sogar das es Defekt ist.

Finde die Einstellung von Marianne gut so ein Anliegen in einer Patientenverfügung festzuhalten.

Grüßle Claudia Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat egal wie es ausgeht.


Autor anonymous
Datum 04.04.2006 02:43
Beiträge: Hallo alle Zusammen,
ich verfolge hier den Meinungsaustausch über magnetverstellbare Ventile im Vergleich zu Kontantventilen und bin doch sehr interessiert an den angeführten Vorzüge oder aber auch Nachteile der einzelnen Ventile.

Ich selbst bin Tecnischer Geschäftführer eines Unternehmens in den USA das Ventile und Shunts für Hydrocephalus Erkrankungen herstellt. Als meine persönliche Meinung möchte ich hier anführen, die Magnetventile mögen zwar den Vorteil der Verstellung haben, ändern aber in keiner Hinsicht die Flieskurve die zu einer wirklichen Verbessereung des Patientenzustandes beiträgt. Auf gut Deutsch, voll auf und voll zu, lediglich bei unterschiedlichem Druck. Dabei muss der Druckpunkt sehr päzise gewählt werden und es birgt die Gefahr des selbstständigen Verstellens.

Wäre nicht ein Fluss- bzw Druckgesteuertes Ventil eine sinnvollere Lösung? Dies hiesse das Ventil regelt den Fluss selbstsändig um einen konstanten Druck zu erhalten wie beispielsweise beim wechseln der Körperlage von liegen zu stehen.

Gruss Andy








Autor Blake
Datum 04.04.2006 13:14
Beiträge: Hallo Andy,

ich hatte nach einem nichtverstellbares Ventil, ein Codman-Ventil- verstellbar lange Zeit getragen.
Die Möglichkeit den Druck über eine Tageseinheit variabel zu programmieren wäre eine gute Lösung. Oder ging es vielmehr in Bezug auf ein Referanzsystem.
Ich bin mir aber nicht sicher ob ich dich da richtig verstanden habe. Oder ging es eher darum, den Druck entsprechend der körperlichen Belastung zu regulieren. Also im Sinne eines Ventils, dass nicht nur den Druck festlegt, sondern den Druck im Verhältnis der körperlichen Belastung reguliert, und wie ist es an sich mit geistiger Belastung, sieht es da ähnlich aus?

Bye Stephan!


Autor anonymous
Datum 05.04.2006 01:42
Beiträge: Hallo Stephan,
Das Ziel eines Ventiles sollte es sein einen stabilen Druck im Hirn zu erhalten oder anzustreben. unabhängig von körperlicher Lage oder Ertüchtigung.
Viele mir bekannte Ventile öffnene oder schliessen bei einem definierten Druck, regeln aber nicht den Fluss der Liquor. Heißt: bei wenig Druck über normal sollte das Ventil sich etwas weniger öffnen als bei stark erhöhtem Druck über normal. Mir ist bekannt das dies oftmals zu Problemen führt bei rapider Änderung der Körperlage. Mir ist allerdings nur die Möglichkeit gegeben von mir zugetragenen Aussagen zu berichten.

Ein Vergleich (wenn vielleicht auch ein schlechter) könnte die Schleusse an einem Stausee sein um den Stand des Wasserspiegels konstant zu halten. Je mehr Wasser kommt, umso mehr muss ausgelassen werden im Gegensatzt wenn nur ein Rinnsal einfliest das ebenso wieder abfliessen muss.

In Summe spreche ich von einem Flußgesteuerten Ventil das auf einen Normaldruck geeicht ist.

Soviel zur technischen Seite. Ich bin jedoch auch sehr an Erfahrungsberichten betroffener interessiert da ich es als meine Aufgabe sehe Verbesserungen zu entwickeln und soweit möglich Abhilfe zu schaffen.

Stephan, worauf zielt die Frage mit geistiger Belastung hinaus? Das habe ich nicht ganz verstanden.

Die Besten Grüsse
Andy


Autor anonymous
Datum 17.05.2006 17:54
Beiträge: Hallo Andy,

habe erst heute wieder im Chat vorbeigeschaut.

Ich interessiere mich auch für Erfahrungsberichte von HC´lern, zu denen ich ebenso gehöre.

Ich hatte eine Ventriculostomie 2000 und habe mich seitdem ganz gut "aufgerafft" was nicht immer so leicht viel.

Im Rahmen einer hausarbeit habe ich die Lebensperspektive aus soziologischer Sicht beschrieben (Diplom-Zwischenprüfung) Jetzt möchte ich in meiner Diplomarbeit das thema im rahmen von Lebenswelt und Alltagserfahrungen etwas näher zu beleuchten.

Als "HC´ler" wenn ich mich so nennen darf bin ich an technischen Entwicklung brennend interessiert und such ständig nach Erklärungsansätzen zum technischen Verständnis. Zum Beispiel wie ist es möglich, das ich nach 10 Jahren Shunt auf einmal wieder ohne leben kann? Also wenn du Infos zur technischen Realisation einer VC hast bin ich interessiert. Ich werde jetzt auch wieder regelmäßig im Chat vorbeischauen.
Bye Stephan!



Autor anonymous
Datum 23.08.2006 21:00
Beiträge: als mutter einer tochter, die seit 9 jahren einen shunt trägt möchte ich zu andys posting etwas sagen:
man kann unter ein magnetverstellbares ventil den sog. shuntassistent implantieren lassen.
macht die heidelberger uniklinik ganz wunderbar und seit jahren.
so geschehen bei meiner tochter bei einer shuntrevision vor 3 jahren (alter shunt war verstopft).
dieser assistent verhindert mit einer "kugel" den vollen durchfluß , wenn man kopfüber stünde.
und dann gibts noch eine interessante seite:

http://wwwalt.med-rz.uniklinik-saarland.de/hydrocephalus/hydrocephalus/historie_der_modernen_shunts.htm

hoffentlich klappts,
schönen abend,
ariane


Autor anonymous
Datum 06.10.2006 21:34
Beiträge: Hallo zusammen
Jetzt hab ich soviel geschrieben und nun ist alles weg...

Also nur noch kurz. Meine Tochter hat seit 3 Jahren ein Sophys-Shuntsystem, verstellbar, 3-stufig.

Zum kontrollieren braucht es bloss einen sog. Kompass, der auf das Ventil gelegt wird und zum einstellen ein Magnet, damit wird er gedreht. Also nix röntgen und operieren..

Bei meiner Kleinen hat er sich allerdings auch schon mal selbständig gemacht. Leider bemerkten wir es erst nach 6 Monaten. Es lag wahrscheinlich an einem sehr starken Magnet, das sonst für HD's von Computern benutzt wird. Wir hatten so eines im Auto..

Liebe Grüsse

Brigitte


Autor Michaela
Datum 06.10.2006 21:47
Beiträge: Hallo Brigitte

was ist das ein HD´s für den Computer?

Das ist aber praktisch das sie nicht geröngt werden muss.
Wünsch euch alles gute.

Ciao Michaela


Autor anonymous
Datum 22.10.2006 20:08
Beiträge: Hallo Michaela

Sorry, das wäre eine Hard Disk für den Computer..

Gefährlich finde ich auch diese Magnetbausätze, die jetzt so in Mode sind. Damit kann man ganze Gebilde machen. Aber die sind ziemlich stark. Ich frage jeweils, ob wir diese wegstellen kann, wenn wir irgendwo zu Besuch sind.

Meine Tochter hat jetzt seit mehr als 2 Jahren keine Probleme mehr.

Gruss RobinHood


Autor anonymous
Datum 19.01.2007 22:10
Beiträge: nachdem meine frau 15 jahre problemlos mit einem nicht verstellbarem ventil gelebt hat, traten plötzlich akute probleme auf (Herzschaden durch va ableitung und schleichendes shuntversagen mit sich stetig erweiternden ventrikeln). vor drei tagen bekam sie einen miethke shunt mit gravitationsventil. ich habe vorher das gesamte internet nach artikeln über shuntsysteme durchsucht und der meiner meinung nach "ultimative shunt" ist jener mit gravitationsventil, da selber die ableitung des hirnwassers nach körperlage regelt. meine frau hat bekam das system "proGAV". Dieses System ist von aussen einstellbar und reagiert nicht auf die einflüsse von magnetfeldern. des weiteren kann man mittels einer pumpe eventuelle verstopfungen beseitigen. zufällig hat der spezialist Dr. hc sprung genau das ventil implantiert, über welches ich auch schon so viel positives gelesen habe. nach drei tagen kann man noch nicht viel sagen, aber meiner frau geht es gut, sie hat ein modernes shuntsystem und wir hoffen auf mindestens 15 weitere jahre ohne revision. so lange ich also nichts genteiliges höre und solange es meiner frau gut geht, verlasse ich mich auf mein technisches verständnis und halte das gravitationsventil für das beste.


Autor anonymous
Datum 24.01.2007 04:42
Beiträge: Lang lang ist's her. Ich möchte mich erst mal entschuldigen da ich ers jetzt wieder in der Lage bin einen Komentar einbringen zu können.

Ich habe im Laufe des letzten Jahres festgestellt daß die Entwicklung der Ventile große Fortschritte gemacht hat. Magnetverstellbare Ventile werden zuverlässiger und weniger anfälliger. Der Vorteil besteht ganz klar in der Möglichkeit den Druck auf den Patienten anzupassen und bei Veränderungen Verstellungen vornehmen zu könne. Nichts desto trotz verfehlen auch diese Magnetverstellbaren Ventile von Zeit zu Zeit ihr Augabe . Sei es durch eigenständiges Verstellen oder Unzuverlässigkeit.

Wie Ariane schon oben beschrieben hat, gibt es ergänzend Garvimetrische Shunts. Diese haben jedoch den Nachteil senkrecht implantiert werden zu müssen sowie als "Assistent" zu fungieren und somit zusätzlich eingebracht werden.

Das Gravimetrische Ventil dient dazu den sogenannten possitiven Druck auszugleichen und eine Überdrainage zu verhindern.

Mein ursprünglicher Gedanke ging in die Richtung ein Ventil zu entwickeln, das schnell reagiert, Flußgesteuert ist nicht Druckgesteuert und sich somit selbst regelt, sowie bei einen sogennaten possitiven Druck gegenhalten kann und Überdrainage verhindert.

Ich hoffe ich bin hier nicht zu technisch geworden.

Was mich unter anderem interessiert ist, wie oft müß ein Patient im Schnitt zur Überwachung, Nachregelung oder eventuellen Behandlung?

Noch als Anmerkung zu Heinz:
Das proGAV ist ein sehr Gutes Produkt und ich habe bisher nichts negatives gehört. Ich wünsche Deiner Frau alles Gute und ein beschwerdenfreies Leben.

Andy


Autor manuela
Datum 25.01.2007 11:15
Beiträge: Hallo Andy,

weshalb bist du der Meinung, dass es ein Nachteil ist, wenn die Hydrostatischen Ventile senkrecht eingesetzt werden müssen? Das sie zusätzlich implantiert werden müssen, leuchtet natürlich ein. Wenn sie jedoch mit dem gesamten Shuntsystem implantiert werden, ist das auch Nebensache.

Was mich unter anderem interessiert ist, wie oft müß ein Patient im Schnitt zur Überwachung, Nachregelung oder eventuellen Behandlung?

In der Regel sollten im ersten Jahr nach der Shunt Implantation zwei Nachuntersuchungen erfolgen. Die erste ca. sechs bis zwölf Wochen nach der Operation die zweite nach einem Jahr. Danach sind jährliche Kontrolluntersuchungen notwendig. Beim sehr stabilen Krankheitsverlauf können die Untersuchungsintervalle später auf zwei oder drei Jahre erweitert werden.

Es ist aber auch oft so, dass es einige Zeit braucht, bis die richtige Einstellung für den Patienten gefunden wurde und das Ventil zwei oder dreimal verstellt werden muss. Bei mir musste das Ventil insgesamt 5-mal verstellt werden, bis die Einstellung so einigermaßen richtig war.

Ich bin der Meinung, dass zwischen den einzelnen Einstellungen (z.B. von 11 cm H²O auf 12 cm H²O) eine weitere Einstellung fehlt, da bei sehr vielen Patienten die richtige Einstellung genau dazwischen liegt.



Liebe Grüße Manuela
Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: Ein Attentat auf sich selbst.


Autor anonymous
Datum 29.01.2007 04:40
Beiträge: Hallo Manuela,
Erst mal herzlichen Dank für die Auskunft.
Nun, ich bin kein großer Fan von den Gravimetrischen Schunts, da diese nur in der senkrechten optimal funtionieren, sobalt eine leichte Schräglage vorliegt (auch Körperhaltung) liegt nicht mehr das optimale Gewicht auf dem Verschluß. Das heisst die Ventile funktionieren nur noch halbherzigt. Die meisten gravimetrischen Schunts haben eine Kugel welche auf einem Loch abdichtet. Zudem sind sie auf Dauer anfällig. Sobald die Abdichting an nur einer Stelle duch beispielweise Ablagerungen verhindert wird, ist der ganze Effekt nicht mehr gegeben.

Ich bin auch sehr erstaunt über die 110mm -120mm H2O. Hierfür benötigt man normalerweise ein Ventil das als "Hoch" deklariert ist. Ich war eigentlich der Meinung die "Medium" Drücke von 70mm finden hauptsächlich Anwendung.

Du sprachst von einer Stufe von 110mm bis 120mm. Wie wird in diesem Fall die Einstellung überwacht? die Meisten Schunts haben eine Drucktolleranz von +/- 10mm angegeben. Das würde bedeuten ein angegebener Druck von 110 spielt sich im Bereich von 100-120mm ab und ein Druck von 100 spielt sich in einem Bereich von 90-110 ab. In diesem Beispiel überschneiden sich die Druckeinstellungen.
Darf ich fragen welches Schuntsytsem bei Dir implantiert wurde?

Auch nochmal herzlichen Dank, daß ich als nicht direkt betroffener so herzlich in diese Diskussinsrunde aufgenommen werde.

Nur als anmerkung:
Ich arbeite aktuell an der idee eines Stufenlosen einstellbaren Ventils. Die Herausforderungn sind imens aber es ist definitiv machbar.

Andy


Autor anonymous
Datum 01.02.2007 11:04
Beiträge: Hallo Andy,

ich habe ein Codman-Medos-Hakim Ventil. Es steht auf 11 cm H²O. Für mich wäre allerdings eine Druckstufe zwischen 10 und 11 cm H²O besser geeignet.
Als Shuntassistenten habe ich das proGAV Ventil von Aesculap-Mithke, mit der Einstellung 35 cm H²O.

Das zwischen den einzelnen Druckstufen eine weitere Einstellung fehlt, damit meinte ich nicht nur zwischen 11 cm H²O auf 12 cm H²O, sondern generell. Auch zwischen 90 und 100 cm H²O usw.

Die meisten Ventile verfügen über mehrere Einstellungsstufen. Das Codman-Medos-Hakim Ventil verfügt über 18 Druckeinstellungen im Bereich von 30 mm - 200 mm H²O. Die Druckeinstellungen werden in 10 mm H²O Schritten verstellt.

Nachdem das Ventil magnetisch verstellt wurde, wird in der Regel eine Röntgenaufnahme gemacht, um zu überprüfen, ob die Einstellung richtig ist.

Darf ich fragen, in welchem Unternehmen du eigentlich arbeitest?
Hoffentlich habt ihr mit dem Stufenlos einstellbaren Ventil bald erfolg.

P.S. Weshalb sollten wir dich nicht herzlich im Forum aufnehmen? Das Forum ist ja nicht nur für Betroffene und deren Angehörige, sondern auch für jeden der sich für das Krankheitsbild interessiert.





Autor SleepySheepy
Datum 03.02.2007 08:59
Beiträge: Hallo,

ich bin ein "Frischling" hier. Meine Tochter ist 17 Jahre alt und hat, seit sie drei Wochen alt ist, einen Shunt. Das ging 16 Jahre gut. Die Geschichte seitdem spare ich mir hier - das würde den Rahmen sprengen
Sie hat mittlerweile 2 Drainagen, die über einen Y-Connector in einem Ventil enden.

Bis Anfang dieses Jahres hatte sie einen Codmanshunt, bekam aber eine massive Überdrainage und ich bin mir sicher, dass das Ventil durch das Verstellen einen Defekt bekam.
Wir haben noch ein Mädchen mit einem magnetisch verstellbaren Ventil kennengelernt, bei der dieses auch versagt hat.

Jetzt hat sie das erwähnte Miethkesystem pro GAV und ich weiss nicht, was ich davon halten soll..
Sie liegt nach wie vor in der Klinik, mit sehr starken Schmerzen im Stirnbereich.
Die Ärzte meinen, es wäre aber keine Einstellungssache.
Ich bin mir nicht sicher, ob ein ASD nicht besser gewesen wäre.
Denn auch bei ihr ist es im Moment auf 11/25 eingestellt und NICHT gut.
Auf 12 bekommt sie extreme Druckschmerzen.
Und dazwischen gibt es leider nichts.

Ich bin froh, ein Forum gefunden zu haben, in dem man sich austauschen kann.


Grüssli von der Petra


Autor anonymous
Datum 08.02.2007 03:54
Beiträge: Hallo Manuela,
Herzlichen Dank fuer die Information.
Ich bin immer noch erstaunt das Du einen solch hohen Druck eingestellt hast. Ich meine 110mm ist schon "hoch" in der Klassifizierung. Wohr weisst Du eigentlich dass eine Einstellung zwischen 100 und 110 besser für Dich geeignet wäre?

Ich hatte schon mals einen Komentar eingebracht letzten Jahrs und ich bin immer noch nicht sonderlich von den Einstellbaren Ventilen überzeugt.

Interessant ist eigentlich nicht der Druck sondern der Fluß des Liquor. Dieser ändert sich im Körper durch beispielsweise körperlich Ertüchtigung oder Ruhen. Durch Änderung des Liquorflusses ändert sich aber die Druckeinstellung eines Ventils dramatisch.

Leider hat sich aber die Entwicklung der Ventile auf die programmierbaren Ventiel versteift. Das heisst ein Druck wird eingestellt und dabei bleibt es. Andere Möglichkeiten werden schon fast nicht mehr in Betracht gezogen, beispielsweise druck- und flußgesteuerte Ventile. (sorry ich werd schohn wieder technisch::

Um deiner Frage nachzukommen wo ich arbeite, ich arbeite bei Vygon Neuro. Die Ursprüngliche Firma hieß Phoenix und davor war der Firmenbesitzer und -gründer John Holter. Holter war der ursprüngliche Entwickler des Shunts 1956. Da steckt eine interssante Geschichte dahinter aber soweit möchte ich hier nicht ausholen.

Eine andere Frage die ich noch hätte: wie oft wurde das Ventil denn schon verstellt?

Noch als Anhang zu stufenlos verstellbaren Ventilen: Eine solche Entwicklung dauert Jahre. Die Anforderung fuer Zulassungen sind zwischenzeitlich imens hoch angesiedelt.

Herzliche Grüße
Andy



Autor anonymous
Datum 11.02.2007 15:19
Beiträge: Hallo Andy,

als mir der Shunt im April 2003 neu implantiert wurde, war er für mehrere Monate auf 15 cm H²O. Erst nach einer Rücken-OP musste das Ventil ende 2003 auf 10 cm H²O runtergestellt. (Bei mir wurde eine Drainage aus dem Spinalkanal entfernt, da ich von 1997 - 2003 einen lumboperitionalen Shunt hatte)

Das Ventil wurde dann, nach 14 Tagen, wegen starker Druckproblemen wieder auf 13 cm H²O verstellt. Später noch auf 12 cm H²O. Unter den Einstellungen hatte ich aber auch noch erhebliche Beschwerden. Deshalb wurde das Ventil auf 11 cm H²O zurückgestellt.

Wenn ich bedenke, wie es mir mit der Einstellung von 100 mm H²O ging und wie es jetzt mit 111 mm H²O ist, kann ich sagen, dass ich eigentlich eine Einstellung zwischen 10 und 11 cm H²O benötige, da ich zeitweise immer wwieder Druckprobleme habe.
Bei mir wurde das Ventil jetzt 4-mal verstellt.








Diese Seite drucken
Diese Seite schließen

Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

http://www.hydrocephalus-muenster.org/