Autor moni
Datum 24.06.2001 18:31
Beiträge: Hallo

meine 2 Jahre alte Tochter hatte vor 5 Monaten eine Erkältung begleitet von sehr hohem Fieber (39,7 Grad). Während dieser Zeit, es waren genau 5 Tage, bekam sie 2 Anfälle.

Da bei ihr keine Epilepsie bekannt ist habe ich beim ersten Anfall an Schüttelfrost gedacht. Erst als sie beim 2. Anfall anfing wieder heftig zu zucken und dabei die Augen verdrehte, habe ich mir ernsthafte Sorgen gemacht. Obwohl dies nur 5 min. anhielt.

Ich rief darauf hin sofort unseren Hausarzt an, der auch sofort kam und meine Tochter sofort in ein Krankenhaus einlieferte.

In der Klinik sagte man mir das dies keine "richtigen" Epileptischen Anfälle waren, sondern sogenannte Fieberanfälle.

Der Arzt hat mir zwar gesagt, was ein Fieberanfall ist, aber die Fachausdrücke irritieren mich doch sehr.

Die Ärzte versicherten mir das meine Tochter keine Epilepsie habe, dies würde bereits aus den gemachten Neurologischen Untersuchungen und auch aus dem EEG hervor gehen.

Aber seit einiger Zeit muß sie das Medikament "Maliasien" einnehmen. Warum habe ich natürlich auch gefragt. Der Arzt meinte das sie das Medikament erst einmal zur Vorbeugung einnehmen sollte. Wie lange weis ich nicht.

Hat jemand auch schon solche Anfälle gehabt?
Was versteht man unter Fieberanfällen? Was mache ich (verhalte mich) wenn noch mal so ein Fieberanfall auftritt?
Was sind dann richtige Epileptische Anfälle? Und wie geht man damit um?

Und warum muss sie das Medikament nehmen?

Ich komme mir recht hilflos in dieser Situation vor.

Kann mir vielleicht jemand einen rat geben, was ich nun noch tuen kann?
Für eure Hilfe bedanke ich mich schon mal im Voraus.





Autor manuela
Datum 26.06.2001 16:46
Beiträge: Hallo Moni,

Ein oder wie in Ihrem Fall beschrieben, auch zwei Anfälle, bedeutet noch nicht das Ihre Tochter Epilepsie hat.

Man unterscheidet zwischen Gelegenheitskrämpfen und einem fortschreitenden Krampfleiden. Im Grunde ist jedoch jedes Gehirn, wenn es einem genügend starken Reizen ausgesetzt ist, krampffähig.

Es ist allgemein bekannt das diese Gelegenheitskrämpfe im Kindesalter (dies sind z.B. Fieberanfälle) bei Infektionskrankheiten und eben auch bei entsprechend hohem Fieber auftreten können, muss aber nicht.

Die Entwicklung einer Epilepsie ist nur dann zu befürchten, wenn ein Kind mit Fieberkrämpfen im EEG epileptische Aktivität aufweist oder wenn gehäufte und länger dauernde Fieberkämpfe zu einer Hirnschädigung führen.

Da dies bei Ihrer Tochter nun zum Glück nicht der Fall ist, denn zwei Fieberanfälle auch wenn sie in einem "relativ" kurzem Zeitraum waren, kann man noch nicht als gehäuft ansehen.

Ihre Tochter ist ja dann auch neurologisch Untersucht worden.
Hat Ihnen der behandelde Arzt Ihrer Tochter das Ergebnis des EEG Befundes mitgeteilt?
Denn daraus folgt ja nun die weitere Behandlung. Wenn Sie den EEG Befund nicht wissen oder nicht richtig Verstanden haben, fragen Sie doch bitte noch einmal Ihren Arzt oder Hausarzt, denn die Fachausdrücke sind nun mal sehr verwirrend.

Falls bei Ihrer Tochter epileptische Aktivitäten in dem EEG zu erkennen waren, so erkärt dies die Frage, warum Ihre Tochter das Medikament "Maliasin" einnehmen muss.

Bitte fragen Sie noch einmal Ihren Arzt nach dem Befund des EEG`s.

Ansonsten kann ich mir nur vorstellen, das der Arzt, dieses Medikament später langsam absetzt, um dann festzustellen ob es sich um einmalige Anfälle oder eine beginnende Epilesie handelt.

Falls Ihre Tochter noch mal einen Fieberanfall hat, sollten sie für diesen Zweck ein "akut Medikament" zu Hause haben. Dies besprechrn Sie dann auch am besten mit Ihrem Arzt. Am besten wäre es natürlich einen Facharzt (Neurologen) zu konsultieren, falls Sie noch keinen Neurologen hinzu gezogen haben.

Liebe Grüße Manuela
Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: Ein Attentat auf sich selbst.




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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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