Autor anonymous
Datum 03.10.2002 20:47
Beiträge: Hallo noch einmal!

Inzwischen habe ich einige Infos zum Thema ausgegraben, die sicherlich auch für Euch interessant sind!

Bei der Einführung der Fallpauschalen geht es um eine Neustrukturierung der Krankenhausfinanzierung. Vorbild dafür sind die australischen DRGs, was für Diagnosis Related Groups steht und soviel heißt, wie das "gleiche" Erkrankungen in Gruppen zusammengefaßt werden sollen.

Eine solche Gruppe erhält dann stets eine Diagnose als Hauptdiagnose. Das bedeutet, daß unter einer Diagnose die unterschiedlichen Verläufe (in Bezug z.B. auf Schwere der Erkrankung, Dauer und Art der notwendigen Versorgung etc.) zusammengefaßt werden. Aus diesen vielen "Fällen" errechnet man dann den Mittelwert. Dieser gibt den durchschnittlichen finanziellen Aufwand für ein Krankenhaus bei der Diagnose x an. Das bedeutet, daß leichte Verläufe, schwerwiegendere Verläufe ausgleichen müssen, damit der finanzielle Mittelwert, der fortan nur noch als sog. Fallpauschale abgerechnet werden darf, die Kosten deckt.

Kurz: Es geht um eine Sparmaßnahme für Krankenhäuser. Gespart wird durch die Zusammenfassung aller Erkrankungen zu einzelnen Gruppen mit EINER Diagnose. Diesen Diagnosen sind Pauschalen zugeordnet, die für die Behandlung abgerechnet werden können.

Das PROBLEM dabei ist nun, dass bei diesem System die Individualität einzelner Erkrankungen, besonders chronischer Erkrankungen (und hierbei eben auch Hydrocephalus), völlig vernachlässigt wird! Deshalb ist zu befürchten, dass aufgrund der Fallpauschalen die Qualität der ohnehin schon sehr breitmaschigen Versorung von Hydrocephaluspatienten noch mehr leiden wird.

Links zum Thema:

www.dmgp.de
www.8tung.at
www.gzstift.de

Viele Fragen wie z.B. unter welcher Gruppe von Diagnosen soll die Hydrocephaluserkrankung gefaßt werden? Anhand welcher Daten soll überhaupt ein Mittelwert errechnet werden, wenn nur vereinzelnte Kliniken überhaupt über ihre Komplikationsraten in diesem Bereich Bescheid wissen bzw. diese dokumentieren, und, und, und....

Ich hoffe, daß ich mit diesen Infos weiterhelfen konnte und würde es begrüßen, wenn die HC-AG sich dieses Themas intensiv annehmen würde.

Herzliche Grüsse

Sophie


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

http://www.hydrocephalus-muenster.org/