Autor [drmueller]
Datum 15.11.2001 20:32
Beiträge: Liebe Frau Hübner,

Sie beschreiben bei der Auswertung des CT´s ein Schlitzventrikelsyndrom, dies weißt auf eine Überdrainage hin. Weiter führen Sie aber weiter auf, dass dies im April ebenfalls, wenn auch nicht so stark, aufgetreten ist.

Das die Symptome, wenn Ihre Tochter einige Zeit gelegen hat, nicht mehr so vorhanden sind, liegt einzig daran das der Liquor nicht so nach unten kann und auch langsamer fließt.

Bei einem verstellbarem Ventil können (je nach Ventil) mehrere Druckstufen eingestellt werden. Dies geschieht von außen. Es wird dabei ein Magnet an das Ventil gehalten und die gewünschte Druckstufe in ein an das Magnet angeschlossenes Gerät eingespeichert. Zur Kontrolle wird häufig noch eine Röntgenaufnahme des Schädels gemacht.

Bei einem Ventil mit einem Antisyphon-Device ist eine Art Barierre hinter dem Ventil, so das bei einem Lagerungswechsel z. B vom Sitzen ins Liegen sich der Abfluß des Liquors selbst regeln kann. Das bedeutet, der überschüssige Liquor wird wieder zurück gedrängt. So können Gleichgewichtsprobleme und Schwindel fast gänzlich ausgeschlossen werden.

Es wäre sinnvoll das Ihre Tochter nochmals einem Neurochirurgen vorgestellt wird, da ich aus Ihrem Bericht doch eine sehr große Sorge entnehmen kann.

Drängen Sie darauf, das die weiteren Untersuchungen zügig voran gehen, wenn nötig auch außerhalb der Klinik in einer ambulanten Radiologie.

Ich kann Ihnen, da ich die Krankengeschichte Ihrer Tochter nicht kenne, nicht sagen, welches Ventil für Ihre Tochter geeignet wäre.



MFG Ihr Dr. Müller


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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