Autor manuela
Datum 04.08.2009 12:02
Beiträge: Hallo Anja,

gerade wenn eine 24 h Hirndruckmessung kann zeigen, ob und was für ein Ventil benötigt wird. Hirndruckzeichen machen sich aber nicht nur als Kopfschmerzen bemerkbar. Es gibt gerade im Säuglings- und Kleinkindsalter verschiedene Hirndruckzeichen.

Hirndruckzeichen, die bei einem Kleinkind auftreten können.

  • Venenzeichnung am Kopf verstärkt („blauer Schimmer“);
  • Der Kopfumfang wächst erst bei länger bestehendem Überdruck überdurchschnittlich:
  • Unkontrolliertes Abweichen der Augen z.B. neu oder verstärktes Schielen, „Sonnenuntergangsphänomen“;
  • Übelkeit, Erbrechen;
  • Störungen des Antriebes; die Kinder sind nicht mehr so aktiv wie gewohnt, wirken lustlos und müde
  • Kopfschmerzen wechselnder Dauer, tageszeitlich wenig gebunden
  • Bewusstseinseintrübung verschiedener Grade (Benommenheit, Schläfrigkeit, Bewusstlosigkeit);
  • Vermehrtes Schlafbedürfnis;
  • Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit, zurückbiegen des Kopfes (Opisthotonus), Kopfschiefhaltung;
  • Verstimmung, Stimmungsschwankungen, Weinerlichkeit, vermehrte Unruhe, abnorme Schreckhaftigkeit;
  • Verlust oder Abschwächung neuerworbener Fähigkeiten, z.B. unsicheres Greifen, Nachlassen der Konzentrationsspanne;

Die Hirndruckzeichen müssen aber nicht alle auftreten.
Wenn ein Symptom mal auftritt, muss das aber nicht unbedingt mit dem HC zusammen hängen. Erst wenn du mehrere Symptome bei deinem Sohn auftreten, solltest du etwas hellhöriger werden.
Ich würde mir an deiner Stelle, sofern es deinem Sohn so weit gut geht und er keine weiteren Symptome zeigt, aber auch noch mal eine 2. Meinung in einer weiteren Klinik mit einer speziellen HC Ambulanz einholen.

Du schreibst, dass dein Sohn Entwicklungsverzögert ist. Hier kann ich dir nur Raten, dich bei deinem behandelnden Arzt zu erkundigen, ob bei deinem Sohn eine Frühförderung ratsam ist.

Bei neubetroffenen Eltern, die ein Kind mit einem HC haben, wäre auch die sog. Diagnostisch-therapeutischen-Aufenthalte im Kinderneurologischem Zentrum Mainz. Ein Angebot, welches sich speziell an Eltern von Kindern mit HC richtet. Dort wird ein Elternteil mit dem Kind für 5 Tage aufgenommen (insgesamt 10-15 Eltern mit ihren Kindern). In einem interdisziplinären Konzept werden die Kinder u.a. von Neurochirurg, Augenarzt, Kinderneurologe und Entwicklungsneurologen durchgecheckt und ein Entwicklungsstatus erstellt. Sie haben die Möglichkeit individuelle Probleme ihres Kindes mit den Ärzten zu besprechen und sich mit anderen Eltern betroffener Kinder auszutauschen.
Darüber hinaus werden den Eltern in einer Schulung wichtige Informationen zur Ventil- und Hirndruckproblematik vermittelt.

Wenn dein Sohn einen Shunt bekommen sollte, würde ich die erste Zeit erst mal vom Fliegen absehen. In der Regel kann man zwar auch mit einem Shunt Fliegen, aber ob es deinem Sohn bis dahin wirklich schon wieder so gut geht? Zumal es bis Ende August nicht mehr so lange hin ist. Da du den Klinikaufenthalt, der auch 10 Tage dauern kann noch dazu kommt und die OP dann ja noch nicht ganz so lange her ist.

Liebe Grüße Manuela
Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: Ein Attentat auf sich selbst.


[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: manuela am 04.08.2009 12:10 (Originaldatum 04.08.2009 12:02) ]


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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