Autor anonymous
Datum 28.05.2002 18:02
Beiträge: Hallo Schreiber!

Das HC-Patienten und besonders die mit vielen Komplikationen in den Neurochrirugischen Kliniken nicht gern gesehen werden - sogar als lästig empfunden werden, ist wohl leider so. Auch die wenigen (meist Oberärzte, die im übrigen in der Regel nicht privat abrechnen können) haben es nach meinen Erfahrungen nicht leicht, sich für "Ihre" Hydrocephalus-Patienten stark zu machen (denn es gibt ja immer noch einen weisungsbefugten Chef). Nähere Ausführungen erspare ich mir, denn das schadet nur denen, die sich für uns engagieren.

Viele Hydrocephaluspatienten sind wohl eben mit ihren Komplikationen auf der einen Seite schwierige Fälle, auf der anderen Seite aber sind die Operationen technisch nicht sehr aufwendig, im Vergleich zu anderen. Das dürfte wohl auch ein Grund dafür sein, daß wir eben nur für sehr wenige Neurochirurgen ein interessantes Patientengut sind.

In der technischen Entwicklung tut sich zwar etwas. M.E. aber auch zu langsam. Es müßten z.B. dringend für Patienten mit intermittierenden Druckschwankungen und/oder Patienten mit einer Ventrikelstarre andere Hirndruckmessmöglichkeiten entwickelt werden, die die Patienten selbst durchführen könnten.

Auch die Erstaufklärung (z.B. wie erkenne ich, wenn das Ventil nicht mehr funktioniert) ist nach meinen Erfahrungen ziemlich schlecht. Hier sehe ich die behandelnden Ärzte in der Verantwortung.

Dennoch bringt es nichts sich verrückt zu machen, was mal passieren könnte! Jeder kann morgen über die Straße gehen und vom Auto erfaßt werden. Dann dürfte wohl auch niemand mehr eine Straße überqueren.

Sofern man die Hirndurckanzeichen kennt und weiß wie man sich ggf. im Notfall vorübergehend bis zur Klinik aushilft (leider liegen die ja nicht immer in der nächsten Nachbarschaft), sollte man sich deswegen auch nicht die Lebenslust nehmen lassen!

Es wäre aber trotzdem schön, wenn es wenigstens pro Bundesland eine interdisziplinäre HC-Sprechstunde in Unikliniken geben würde. Davon sind wir aber noch weit entfernt und wer weiß, wie es noch mit den Fallpauschalen werden wird. Bestimmt nicht besser.

Gruß

Sophie


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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