Autor anonymous
Datum 11.10.2013 12:01
Beiträge: Hallo,

zu meiner Person; bin 33 Jahre alt männlich, und bei mir wurde im März 2012 (also im Alter von 32) Hydrocephalus diagnostiziert.
1 Woche nach einer Wurzelspitzenresektion und Weisheitszahnentfernung durch einen Kieferchirurgen bekam ich starke Kopfschmerzen, die durch Schmerzmittel nicht mehr weg gingen. Daraufhin wurde ich Nachts ins städtische Krankenhaus eingeliefert, die mich am darauffolgenden morgen via Hubschrauber in die UMM Mannheim brachten. Hier lag ich dann 24 Std. auf einer Intensivstation, nach diversen Untersuchungen wurde durch MRT Bildgebungen geweitete Ventrikel abgebildet. Um den Druck zu nehmen wurde daraufhin eine Lumbalpunktion durchgeführt. Danach gingen meine Kopfschmerzen zurück und man konnte einen OP Termin für eine Endoskopische Ventrikulostomie 3 Tage später vereinbaren.
Diese OP lief gut, allerdings ging es mir daraufhin nicht sehr gut, ich bekam Fieber und es wurde wieder eine Lumbalpunktion gemacht, hier war das Wasser leicht gelblich was auf eine Entzündung hindeutete. Nun bekam ich täglich mehrere Flaschen Antibiotika bis ich am 11 Tag endlich entlassen werden konnte da die Entzündung zurück gegangen war.
Am 2. Tag zuhause fingen die Kopfschmerzen allerdings wieder an, also ab ins Krankenhaus, wo man sich auch gleich dazu entschied einen verstellbaren Shunt zu implantieren. Auch diese OP lief erfolgreich und ich konnte auch ohne Beschwerden 5 Tage später entlassen werden.
Seit dieser Zeit lebe ich mit einem Shunt.
Der Shunt wurde mit einer Einstellung von 150mmH2O eingestellt. Es folgten Folgeuntersuchungen und nach 4-5 Wochen zeigten sich Anzeichen einer Überdrainage ( Schlitzventrikel), die behandelnde Ärztin der Hydrocephalus Sprechstunde stellte das ShuntVentil von 150 auf 200mmH2O zurück. Beschwerden hatte ich zuvor keine dennoch wurde das Ventil zurückgestellt.
Nach einem halben Jahr machte ich ein Kontroll MRT und im März 2013 zeigten sich normale Ventrikel, nicht zu groß und nicht zu klein, dennoch hatte/habe ich ab und zu Kopfschmerzen, solange diese aber mit Tabletten(Benuron 500mg) weg gehen wäre dies OK und das taten sie bis im Sommer 2013, da gingen die Schmerzen nicht mehr weg, und somit war ich in der Notaufnahme. Eine CT Bildgebung zeigte geweitete Ventrikel, der behandelnde Notarzt stellte daraufhin das Ventil von 200 auf 150 mmH2O. Natürlich passierte das ganze vor einem geplanten Italien Urlaub. Ich bin dennoch in Urlaub gefahren, den ein bisschen Lebensfreude soll man ja auch noch haben.
Aufgrund der anderen Ventil Einstellung wurde nach dem Italien Urlaub eine erneute Kontroll CT Bildgebung gemacht, jetzt zeigten sich wieder Schlitzventrikel also fließt wieder zuviel ab, analog nach der damaligen OP. Da mir es aber gut geht meinte die behandelnde Ärztin das es auch Menschen mit diesen Ventrikeln durchaus gut gehen könne. Man könne allerdings noch ein Zusatz Ventil einbauen das die Körperlage (stehen/liegen) ausgleichen könne. Diesen Schritt bin ich bislang noch nicht gegangen, will mich nicht unnötigen OP´s aussetzen.

Die einzigste Problematik die ich habe sind die sporadisch kommenden Kopfschmerzen meist auf der Arbeit. Ich habe einen am PC sitzenden und geistig vordernden Beruf, gerade auch bei langen Arbeitstagen können schon mal starke Kopfschmerzen auftreten, liegt dies vielleicht an der Anstrengung ? Ansonsten mach ich mit Shunt all das was ich zuvor auch ohne Shunt gemacht habe. Es liegen bei mir keine Einschränkungen vor, auch sind keine Gehirnschäden oder sonstiges entstanden.
Ich glaube auch nicht das man komplett beschwerdefrei sein wird, da dies ja auch als eine Behinderung einzustufen ist.
Ich war vor der OP nicht der Patient der ständig über Kopfschmerzen klagte, bis halt auf diesen einen Tag. Also es ist schon kaum zu glauben das auf einmal Plötzlich ein Hydrocephalus diagnostiziert wird. Nun jetzt hab ich den Shunt und muss damit leben, wenn da nicht ab und zu die Kopfschmerzen wären.
Wie gesagt nehme ich dagegen Benuron 500mg, dies wurde mir vom Krankenhaus so empfohlen, mehr wie 4 Tabletten am Tag hab ich bislang noch nicht nehmen müssen. Nehme die auch nicht jeden Tag, die Dauer innerhalb eines Monats sind vielleicht in Summe 5-7 Tage. Meist kämpfe ich gegen Wetterveränderungen bzw. ich habe das Gefühl das bei Wetterveränderungen die Schmerzen kommen. Auch sind Schmerzen auch zu 95% nur auf der Arbeit aufgetreten und nie in der Freizeit/zuhause. Liegt das vielleicht an der Anstrengung ?

Dies sind meine Erfahrungen nach 18 Monaten mit Shunt.

grüße
Markus


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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