Autor anonymous
Datum 29.11.2003 19:45
Beiträge: Hallo!
Ich bin 39 und habe von 1989 bis 1991 insgesamt 19 Shunt-Revisionen, sowie 6 Bauch-OP's hinter mich gebracht (Uniklinik Göttingen und danach Städtische Kliniken, Kassel und danach Reha-Aufenthalt in der Hardtwaldklinik I, Bad Zwesten). Ich hatte das Pech, dass alle Komplikationen, die es geben kann, bei mir eingetreten sind. Ich lag 9 Monate auf der Intensivstation und konnte danach nicht sprechen, laufen oder die Toilette aufsuchen und musste praktisch bei Null anfangen, aber mittlerweile kann ich wieder ein fast normales Leben führen - das einzige was sehr gelitten hat, ist mein Kurzzeitgedächtnis. Es ist zwar schon besser geworden, aber ich muss zugeben, dass ich ohne Notizblock aufgeschmissen wäre.
Die letzte Shunt-Revision war im Dezember 1991 und seitdem lebe ich eigentlich recht gut damit.
Mittlerweile muss ich auch nur noch einmal im Jahr zur Kontrolluntersuchung und bisher war soweit alles in Ordnung (... und ich hoffe, dass dies auch noch lange so bleibt).
Auch ich habe meinen Arzt nach der 'Haltbarkeit' des Shunts/Ventils gefragt und er meinte, dass ich damit
alt werden könne, solange keine Komplikationen auftreten. Ich habe 12 Jahre Leben geschenkt bekommen und hoffe, dass es noch einige mehr werden.
Ich musste zwar in meinem Leben einiges ziemlich umkrempeln (Erwerbsunfähigkeit, Rente mit 25), habe mich aber inzwischen gut darauf eingestellt. Ich weiss, was ich mir zumuten kann und darf. Es hat allerdings lange gedauert, diesen Zustand zu erreichen, wobei manchmal noch"Rückfälle" ins Selbstmitleid vorkommen. Gottseidank habe ich eine Familie, die mich auffängt und mir klargemacht hat, dass es immer irgendwie weitergeht.
Andrea


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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