Autor anonymous
Datum 30.11.2003 17:22
Beiträge: Hoppla jetzt habe ich doch glatt den ersten Absatz unterschlagen.
Es gab am Anfang Probleme, da sich mein Gehirn durch die lange Zeit, die es dem Druck von innen nach aussen ausgesetzt war, nicht von heute auf morgen wieder auf 'Normallevel' entfaltet hatte, dadurch ist es gewissermassen "eingefallen" und es bildeten sich aussen Flüssigkeitsansammlungen (Blut und Hirnwasser). Also hatte sich die Situation sozusagen umgekehrt : was vorher von innen nach aussen gedrückt hatte, drückte nun von aussen nach innen. Mein behandelnder Arzt in Kassel schickte mich daher noch einmal zurück in die Ambulanz nach Göttingen, weil ihm die CT-Bilder Grund zur Besorgnis gegeben hatten und er eine neuerliche OP für nötig hielt. Doch Göttingen meinte man, dass es sich um normale Blutergüsse nach einer solchen OP handele und schickte mich wieder zurück nach Kassel. Nach einigen Wochen verschlechterte sich mein Zustand und ich war zeitweise nicht mehr ansprechbar und schlief sehr viel (man konnte es auch als Bewusstlosigkeit bezeichnen). Also kam ich wieder nach Göttingen und wurde auch gleich dabehalten und operiert. Bei dieser OP stellte sich heraus, dass es sich nicht um 'normale' (flüssige) Blutergüsse handelte, sondern dass das Blut eine Kruste gebildet hatte. Das Gehirn musste buchstäblich aus der Blutkruste "geschält" werden, wodurch die OP fast 8 Stunden gedauert hat. Nach dieser langen Zeit, in der mein Kopf "offen" war, habe ich eine Infektion nach der anderen bekommen. Zunächst siedelten sich Bakterien am Ventil, dann an der Leitung an. Dadurch entzündete sich die gesamte Bauchhöhle und der Abfluss wurde dann ans Herz gelegt (wo er sich heute noch befindet). Eine Rückverlegung in die Bauchhöhle ist durch die starke Vernarbung nicht möglich. Dies alles weiss ich nur aus Erzählungen, da ich keinerlei Erinnerung an diese Zeit habe. Mein Arzt meint, dass ich darüber auch sehr froh sein könne und ich sehe da auch keinen Grund anderer Meinung zu sein.
Andrea


Diese Seite drucken
Diese Seite schließen

Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

http://www.hydrocephalus-muenster.org/