Autor foued
Datum 07.06.2003 11:38
Beiträge: Hallo Sonja,

vielen Dank für deinen Rat. Ich habe die Seite, die Du erwähnt hast, komplett auf mein PC runtergeladen, damit ich sie in Ruhe lesen kann. Auch habe ich eine Email an Dr. Kiefer geschrieben, und hoffe, dass er mir weiterhelfen kann. Es stimmt vieles davon, was ich über Normaldruckhydrocephalus gelesen habe, über meinen Bruder. Ich hoffe, dass die Gehirrnschäden nicht gross sind, damit er zumindest ein normales Leben führen kann. Ich dachte eigentlich bis jetzt, dass alle Hydrocephalus-Betroffene die gleichen Symtome haben, zumindest wenn es -wie im Fall meines Bruders- nicht direkt behandelt wird.

Vielen Dank ausserdem für dein Lob Ich habe es an meinem Bruder weitererzählt; dann antwortete er Mir: "Ist das alles, wofür ich glücklich sein soll, Dich als Bruder zu haben?" (Spass natürlich!) . Dass ich mich um ihn stark kümmere, oder vieles über seine Krankheit erfahren möchte, hat viele Gründe. Es ist wahr allerdings, dass ich -und meine Familie- (genau wie alle anderen) überfordert waren. Wir hatten eine grosse Angst, und waren teilweise wirklich verzweifelt. Aber nach dem Tod meines Vaters sind mir meine Mutter und mein jüngerer Bruder (natürlich auch meine beiden Schwestern und mein älterer Bruder) am wichtigsten für mich, und ich liebe sie so sehr. Ausserdem habe ich mit meinem Bruder eine sehr gute Beziehung, und wir verstehen uns super toll, dass ich ihn in solchen Situationen nicht im Stich lassen darf. Deshalb rufe ich täglich zu Hause an (machnmals bis 3 oder 4x täglich), und blabbere mit ihm... Ich kann mich auch niemals erinnern, dass er jemals was Böses jemandem angetan hat.

Ich weiss, dass er durch diese Krankheit uns gegenüber ein bisschen benachteiligt ist; und ich akzeptiere auch dieses Schicksaal, und will nichts rückgängig machen, was ich so wie so nicht machen kann. ABER es gibt Sachen, wozu wir Menschen fähig sind, und zwar soziale Arbeit und Liebe und Hilfe ... Und ich will immer zu ihm stehen, damit er weiss, eine Krankheit zu haben, heisst nicht unbedingt, schlechter als andere zu leben. Es gibt nähmlich viele gesunde Menschen, die ein unausgeglichenes Leben führen; und es gibt viele kranke oder behinderte Menschen, die ein tolles Leben führen. In diesem Bereich kann der Mensch etwas unternehmen; und hoffentlich klappt es auch!
A propos, ich zähle Hydrocephalus nicht zu einer schlimmen Krankheit, aber vielleicht zu einer unangenehmen.

Ich will Dich auch loben und danken, denn Du scheinst viele Erfahrungen und Kenntnisse zu haben. Ic selber habe von Hydrocephalus niemals davor was gehört. Ich "dachte immer", Krankheit trifft nur andere --> eine blöde Aussage natürlich.
Ich habe in vielen Beiträge gesehen, dass Du oft mit Rat und Hilfe für Fragende steht. Das ist auch lobenswert. Ich weiss eigentlich nicht, was Du genau machst, aber es ist gut!

Mit der Zeit werden meine Beiträge immer länger (, und das will ich nicht )

Viele Grüsse

Foued.


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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