Autor anonymous
Datum 01.06.2003 07:26
Beiträge: Hallo Sabine,

eigentlich müssten den KV`S und unseren Gesundheitspolitikern klar sein, dass durch eine Spezialisierung (wie es eine Einrichtung von HC-Ambulanzen bedeuten würden) nur Kosten gespart werden. Leider müßte man dafür aber mal Studien über die bisherigen Behandlungsstandards in den Kliniken in Auftrag geben. Problem dürfte hier auch sein, dass wohl kaum ein Neuro- oder Kinderchirurg von sich behaupten würde, dass er oder sie weniger Ahnung von der Materie hätte. Die Beispiele in meinem Büchlein sind wohl die besten Beweise dafür - und eben auch für die Notwendigkeit von Spezialisierungen.

Ich persönlich glaube aber auch, dass sich die Situation eher verschlechtern, als verbessern wird. Die wenigen - zumeist Oberärzte - die sich intensiver mit der Thematik befassen, haben nicht selten einen schweren Stand bei ihrem Chef und ihren Kollegen. Schließlich befassen sie sich ja mit den "Stiefkindern der Neurochirurgie". Mein ehemaliger Neurochirurg hat mir diesbezüglich auch mal gesagt, dass die HC-Patienten auf der einen Seite oft ein kompliziertes Patientengut seien, die Operationen aber trotzdem technsich nicht aufwendig genug, als das die Ärzteschaft dafür irgendwelche Lohrbeeren bekommen könnte. Außerdem ist die Erkrankung grundsätzlich nicht heilbar, was wohl auch noch eine Rolle spielen dürfte.

Dennoch denke ich, dass sofern wir nicht trotzdem zumindest versuchen, ein Netz von HC-Ambulanzen aufzubauen - Patienten, die sich zusammenschließen, können nämlich durchaus ein Machtfaktor sein - wird sich gar nichts ändern. Resignation halte ich deshalb auch für wenig sinnvoll. Das ein solcher Zusammenschluß von Patienten durchaus etwas bewirkt, zeigt auch die Einrichtung der HC-Ambulanz in Düsseldorf. Übrigens die einzige ihrer Art in NRW (was schon traurig genug ist).

Viele Grüsse

Sonja


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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