Autor anonymous
Datum 14.09.2003 11:52
Beiträge: Ihr Lieben,

na ja, ich glaube schon, dass einige alte Hasen auch daran interessiert wären, ein solches Buch zu lesen, die Frage ist nur, wann? Wegen meiner eigenen Erfahrungen beim "Blick hinter die Kulissen" weiss ich, dass Arbeitszeiten von 60-70 Stunden bei Klinikärzten ganz normal sind. Mir ist es schon passiert, dass einem Neurochirurgen im Gespräch mit mir immer wieder langsam die Augen zugeklappt sind, weil er so übermüdet war. Und es sind ja nicht nur die langen Arbeitszeiten, sondern dazu kommt noch, dass es ein extrem verantwortungsvoller und stressbeladener Job ist. Und das ist wirklich kein hohles Gejammer eines Berufstandes, sondern einfach die Wahrheit. Warum Ärzte das alles mit sich machen lassen, frage ich mich machmal immer noch.
Dass sich die Neurochirurgen in ihrer sehr knappen Freizeit lieber mit anderen Dingen als schon wieder mit Krankheitsgeschichten beschäftigen ist durchaus verständlich, und daraus sollte man niemandem einen Vorwurf machen.
Dennoch könnte ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere es in den Ferien oder kapitelweise liest, und das ist ja auch schon ein großer Erfolg.

Übrigens habe ich mir das Buch schon bestellt und bin jetzt ganz gespannt darauf, ob es die Investition auch wert war. Als Student hat man ja zum Glück noch die Zeit, um Bücher zu lesen.

An Laura-Marleen:
Ob eine neue Generation von Ärzten heranwächst, ist eine interessante Frage. Meine Meinung dazu ist, dass ich es zum Teil schon glaube. Denn als ich anfing zu studieren, redete alles über eine "Ärzteschwemme" (hohe Arbeitslosigkeit unter Ärzten) und miserable Arbeitsbedingungen. "Meiner" Generation war auch klar, dass man (im Gegensatz zu früher) auch nicht unbedingt reich in diesem Beruf wird.

Damit will ich sagen, dass meine Generation sich wahrscheinlich aus etwas anderen Motiven als Früher zu diesem Studium entschlossen hat. Man sollte aber nie alle in einen Topf werfen, letztlich ist es auch ein ganz normaler Dienstleistungsberuf und die Menschen, die ihn ausüben, sind ganz unterschiedlich.

Mich würde es auch sehr interessieren, was Manuela Dich gefragt hat, wegen Deiner Erfahrungen im Umgang mit HC und anderen Leuten. Eigentlich war das ja auch unser Thema.

Grüße,
Euer Stefan


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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