Autor anonymous
Datum 03.09.2003 19:17
Beiträge: An Sonja:

ich wollte wissen, wie Ihr im täglichen sozialen Leben (d. h. mal abgesehen von medizinischen Komplikationen) damit umgeht einen HC zu haben.

Das ist bei den verschiedenen Krankheiten ja ganz unterschiedlich... Zu Rückenschmerzen oder Migräne zum Beispiel kann man ziemlich offen stehen, niemand braucht da Angst vor Diskriminierung oder Ablehnung zu haben, wenn man im Bekanntenkreis erzählt, dass man so etwas hat. Und es ist ja schliesslich auch eine Erleichterung, mit Freunden oder Bekannten darüber zu reden, was man auf dem Herzen hat.

Bei AIDS z. B. hat sich zwar die Situation in den letzten Jahren sicher verbessert, aber gerade in ländlichen Gegenden und bei älteren Mitmenschen ist es aber immer noch ein mit Vorurteilen belastetes Tabu-Thema, denke ich zumindest. Viele verschweigen ihre Erkrankung aus Angst vor der Ausgrenzung. Und dann kommt zusätzlich zu den enormen Schwierigkeiten, selber mit der Krankheit fertigzuwerden noch belastend hinzu, dass man nicht offen darüber reden kann (weil man nie vorher weiß, wie das Gegenüber darauf reagiert) und sich womöglich sogar irgendwelche Ausreden oder Lügen einfallen lassen muss, um es zu verbergen.

Wie gesagt, nachdem ich beruflich so viel mit HC zu tun hatte, wollte ich mal wissen, wie es beim HC damit aussieht. Und Eure Antworten haben mir schon sehr geholfen, ein wenig von der speziellen sozialen Problematik des HC zu verstehen, von der man in der Klinik ja (meistens) kaum etwas mitkriegt. Danke auf jeden Fall für Eure offenen Antworten.

Alles Liebe,
Stefan


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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