Hirnblutung am Stammhirn


Datum 05.06.2017 09:03:26
Thema Benutzerbriefe

Hallo,

ich bin Mareike und 35 Jahre alt. Es geht um meine Mann (er wird jetzt 31 Jahre alt).
Mein Mann hatte im März dieses Jahres "aus heiterem Himmel" eine Hirnblutung am Stammhirn.
Er ist Nichtraucher, trinkt keinen Alkohol und hat letztes Jahr aus freiwilligen Stücken ca. 25 Kilo abgenommen.


Mein Mann lag ca. 1,5 Wochen auf Intensiv. Er wurde künstlich beatmet und hatte eine Schlauch im Kopf, um diesen zu entlasten.

Danach lag er nochmal ca. 1,5 Wochen auf der Überwachungsstation.
Er kann grds. alles bewegen (Arme/Beine). Er hat eine Augenlähmung mit Doppelbilder und er sieht seitdem auf die Nähe unscharf (er trug vorher keine Brille).

Danach kam er auf Reha. Es geht alles sehr schleppend voran, vorallen Dingen das Sprechen ist extrem schlecht. Er hat auch Wortfindungsschwierigkeiten.
Nach ca. 1,5 Wochen verschlechterte sich sein Zustand. Er wurde Inkontinent und war nur noch am schlafen). Es wurde ein CT gemacht, daruf war zu erkennen, dass die Ventrikel starkt geweitet sind. Er kam dann sofort wieder ins KH auf Intensiv. Dort wurde wieder ein Schlauch in den Kopf gesetzt. Die Müdigkeit war dann am nächsten Tag wieder weg.

Am Ostermontag wurde ihm ein Shunt implantiert (Codman Druckstufe 5/20). 3 Tage später musste dieser revidiert werden.

Ca wieder 1,5 Wochen später kam er wieder auf Reha.

Es geht aber nichts voran. Ich habe das Gefühl dass vieles Rückläufig ist. Das Sprechen ging in der Zeit zwischen Schlauch im Kopf und Shunt recht gut. Laufen kann er nicht, ihm fehlt die Rumpfstabilität. Die Motorik naja, es geht schon aber das ist seit ein paar Tagen auch wieder rückläufig.

Er hat zwischendurch Tage dabei, wo seine Vitalwerte sehr hoch sind und er stark Schwitzt und sein Mund zittert dann (als hätte er Schüttelfrost). Die Ärzte auf der Reha sind recht ratlos.
Letzte Woche wurde er wieder ins KH gebracht, um eine DSA-Untersuchung zu machen und um die Druckstufe vom Shunt zu ändern (CT zeigte verengte Ventrikel).
Die Untersuchung hat ein gutes Ergebnis gebracht (keine Blutungsquelle ersichtlich, unauffällig, kein Risiko einer erneuten Blutung).
Bezüglich der Shunteinstellung sagte man uns, dass es dann "deutlich besser werden würde".

Davon merkt man leider gar nicht. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl dass die Wortfindung noch schlimmer geworden ist. Er bringt teilweise kein Wort raus. Auch verkrampft sich seine linke Hand jetzt (sie lässt sich gut öffnen aber er hat da immer eine Faust).

Ich bin so verzweifelt. Wir haben zwei Kinder (2 und 3) und ich weiß nicht wie es weiter geht.
Es kann mir niemand was sagen..
Liegt es an den Medikamenten oder am Shunt oder ist es die Psyche?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie stehen die Chancen für meine Mann wieder gesund oder fit zu werden?

Danke und viele Grüße
Mareike


Dieser Artikel stammt von der Webseite Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus
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