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Autor Druckerfreundliche DarstellungReaktion des Umfeldes bei "Eingeständnis" von HC?
Rainbow_Brite
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Beiträge: 20


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Reaktion des Umfeldes bei "Eingeständnis" von HC?

Geschrieben: 08.06.2013 21:24

Hallo,

ich hab ja in meinem Vorstellbeitrag schon erzählt, wie bei mir das Umfeld oft reagiert (hat) auf meinen HC. In der Schule wurde ich gemobbt deswegen; ob meine Mitschüler und alle Lehrer es wussten, dass ich einen HC habe, weiß ich jetzt leider nicht sicher. Auf jeden Fall wurde ich immer ausgelacht, wenn mir z. B. bei Ballspielen im Sport immer der Ball entgegengeflogen kam und ich es verpasst habe, ihn zu fangen, weil ich einfach zu langsam war.

Und heute, in der WfB, erlebe ich, dass es sogar dort Menschen gibt, die über HC Witze reißen. Ich hab einen Kollegen in der Gruppe, der vor ca. 2 Wochen zu einem anderen - nicht betroffenen! - Kollegen sagte: "Trink nicht so viel, sonst kriegst du einen Wasserkopf!" Nächste Woche will ich - zusammen mit meinem Gruppenleiter - versuchen, diesem Kollegen klar zu machen, dass ich für mich persönlich solche derartigen Witze nicht in Ordnung finde. Ich hoffe, es klappt.

Die Eltern meines Verlobten nehmen die Tatsache, dass ich HC habe, sehr gelassen, was ich echt toll finde. Sicher, sie fragen; aber ich sage dann, was ich halt mit Sicherheit weiß und es passt.

Ein weiteres Problem bei mir ist: ich habe immer den Eindruck, ich muss meinen HC verleugnen - hab ich in der Schule teilweise gemacht, aus Angst vor Fragen, die ich damals (noch) nicht beantworten konnte. Ich hab mich geschämt und tu es heute auch noch oft, wenn ich merke, dass ich z. B. so an sich einfache Dinge, wie einen Faden in ein Nadelöhr einfädeln, kläglich versage. Ich weiß zwar, das liegt an meinen Feinmotorikproblemen, aber trotzdem. Als Kind hat meine Patentante mich oft mit meinen jüngeren - gesunden - Geschwistern verglichen und gesagt: "Schau dir an, was die schon können!" So ungefähr: "Schäm dich, dass du das noch nicht kannst, obwohl du älter bist!"  Ich könnte die Liste noch lang fortführen, aber genug jetzt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie hat euer Umfeld - Verwandte, Freunde, Kollegen, Bekannte, etc. - reagiert, als ihr erzählt habt, dass ihr HC habt?




Gerechtigkeit kennt keine Deadline ("Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen")

"Den Letzten beißt die Schwarze Witwe" (Lilly Rush - "Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen")

"Es gibt Züge und es gibt Gegenzüge (Plutarch Heavensbee - "Die Tribute von Panem - Catching Fire" [In Memoriam Philip Seymour Hoffman, + 2. Februar 2014)

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manuela
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Reaktion des Umfeldes bei "Eingeständnis" von HC?

Geschrieben: 11.06.2013 09:26

Hallo Mona,

wegen dem HC selber wurde ich nicht ausgrenzt. Ich habe aber noch eine halbseitige Lähmung, die nicht zu übersehen ist. Daher war meine Kindergarten- bzw. Schulzeit der reinste Spießrutenlauf. (ich bin in einen Regelkindergarten- und Schule gegangen) Ich habe mir oft Hänseleien oder dumme Sprüche anhören müssen. Ich hatte daher auch nicht sehr viele Freunde.

Bei mir wurde der HC mit 4 Jahren festgestellt, jedoch als nicht behandlungsbedürftig angesehen. Durch die spastische Halbseitenlähmung wurde die Diagnose HC meinen Eltern überhaupt nicht mitgeteilt. Ich habe dies auch nur zufällig in einem meiner älteren Krankenhausberichte gelesen, die ich zuvor von meinem damaligen Hausarzt, wegen einem Umzug, erhalten hatte.

Der HC ist dann letzten Endes 1992, während meiner Ausbildung akut aufgetreten. Begünstigt durch Stress in der Ausbildung wie auch zu Hause.

Auch den HC konnte ich von Anfang an, in der Berufsschule so wie bei meinen Arbeitskollegen, nicht verheimlichen, da dieser eben während meiner Ausbildung auftrat. Ich habe meine Ausbildung zwischen 8 Operationen absolviert. Auch hier bekam ich des öfteren dumme Sprüche von Mitschülern und Lehrern zu hören.




Liebe Grüße
Manuela

Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler
begangen: Ein Attentat auf sich selbst.



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Rainbow_Brite
Neuer Gast
Registriert: 07.06.2013
Beiträge: 20


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Reaktion des Umfeldes bei "Eingeständnis" von HC?

Geschrieben: 12.06.2013 19:48

@ manuela: so ähnlich war das bei mir auch - im Kindergarten hab ich aber keine dummen Bemerkungen zu hören bekommen, weil ich erst mit 8 Jahren erfahren hab, dass ich nen angeborenen HC hab. In der Schule gings dann los mit der Mobberei, sobald ich zum zweiten Mal die 1. Klasse gemacht hab. Im Sport wurde ich nicht benotet, weil ich ja nicht überall mitmachen konnte, vor allem beim Geräteturnen. Meine Mom hat immer gesagt, ich darf nix machen, wo ich mich wo dranhängen oder hochziehen oder so muss. Aber ich hab z. T. trotzdem vieles von dem gemacht, weil ich dachte, ich muss in allem genauso "funktionieren" wie meine Mitschüler  - Extrawürste gabs nicht. Im sonstigen Unterricht wurde ich in späteren Schuljahren regelmäßig vom Lehrer angemotzt, wenn ich z. B. bat, die Tafel etwas so zu klappen, dass ich lesen konnte, was draufstand. "Du immer mit deinen Sonderwünschen!" hieß es dann. Im Handarbeitsunterricht und auch im Werken hab ich immer nur 4er, 5er und 6er kassiert - aber was kann ich dafür, dass ich motorisch - Fein- wie Grobmotorik - nicht so gut bin???? Ich ärger mich ja selber oft genug, dass ich mich anstelle wie der letzte Depp - aber das ist jetzt nur ne Einschätzung von mir. Ich hab einfach nie wirklich richtig gelernt, "angemessen" mit meinem Handicap umzugehen. Kann man sowas überhaupt lernen? Was noch dazu kommt: meine Patentante hat immer ziemlichen Druck auf mich ausgeübt - sei es beim Schwimmen, Skifahren oder Radfahren - sie wollte mir im Schnelldurchgang einbläuen, wie man ohne Stützräder Rad fährt. Und zum Thema Skifahren meinte sie: "Du bist hier in den Bergen aufgewachsen und hast die Möglichkeit, das zu lernen. Deine Mutter konnte das als Stadtkind nicht". Klar, ICH muss immer umsetzen, was andere nicht können. Inzwischen lässt sie mich mit solchen Sachen in Ruhe - ich hab durchgesetzt, dass ich NICHT Ski fahre, zumal meine Mom immer mich ermahnt hat: "Bleib vom Hang weg!" Klar, ich könnte hinfallen und mir den Kopf stoßen.

Meine Mitschüler - speziell die aus meiner Klasse - dachten echt, ich hätte AIDS! Wenn mich jemand von denen versehentlich berührt oder nur gestreift hat, gings los: "Iiiih, die hat AIDS!" Als ob ein HC ansteckend wäre!

Im Internat - dem BBW Waldwinkel - liefs dann im 2. Lehrjahr nicht so gut. Ich meine, die Ausbilder und alle anderen - Lehrer, Betreuer usw. - wussten, dass ich nen HC habe. Aber einmal hatte ich morgens in der Pause übelste Kopfschmerzen nebst Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen - trotzdem durfte ich NICHT zum Arzt! Obwohl ich höllische Schmerzen hatte. Nachmittags durfte ich zwar kurz an die frische Luft, aber erst nach der Arbeit durfte ich zum Arzt. Und selbst in der Praxis musste ich noch 2 h (!) mit Schmerzen ausharren, bis der Doc mich wg. EINER lausigen Paracetamol-Spritze reingeholt hat. Danach war ich wie erschlagen, weil die Spritze wirkte und die Schmerzen nachließen. Ich war einfach nur fix und alle.

Mein Verlobter dagegen nimmt das gelassen mit meinem HC. Wenn ich ihm sage, dass ich Kopfschmerzen hab oder einfach müde bin und schlafen will, dann akzeptiert er das und nimmt mir z. B. auch ma den Einkauf ab. Und seine Eltern haben wohl auch keine großen Probs damit, was ich echt super finde und was mich echt erleichtert.




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